2. Die Geschichte der Philosophie. Ihre Methode, Quellen und Hilfsmittel. Einteilung des Stoffes.

B) Neben diesen Gesamtdarstellungen seien noch einige hervorragende Werke über einzelne philosophische Richtungen oder Disziplinen erwähnt:
F. A. Lange, Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart, 1. Aufl. 1866, 8. Aufl. (mit Einleitung und kritischem Nachtrag von H. Cohen) 1908; seit 1905 auch bei Reclam, hrg. von O. A. Ellissen.
Theob. Ziegler, Geschichte der Ethik, 2 Bände, 1881, 1886 (nur bis zum 17. Jh.).
H. Siebeck, Geschichte der Psychologie, 2 Bände 1880, 1884 (bis Thomas von Aquino).
K. Prantl, Geschichte der Logik im Abendlande, 4 Bde., 1855-70 (bis zur Renaissance).
K. Lasswitz, Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis zu Newton, 2 Bände, 1889-90.
R. Richter, Der Skeptizismus in der Philosophie, 2 Bde., 1904, 1908.
Ed. v. Hartmann, Geschichte der Metaphysik, 2 Bde., 1899f.
Ludw. Stein, Die soziale Frage im Lichte der Philosophie, Stuttgart 1897, 2. Aufl. 1903.
C) Darstellungen in Einzelbildern bieten: Große Denker, unter Mitwirkung einer Reihe Gelehrter (darunter Hönigswald, Kinkel, R. Lehmann, Medicus, Menzer, Natorp, R. Richter, Windelband) herausg. von E. von Aster, Leipzig 1912.
R. Eucken, Die Lebensanschauungen der großen Denker, 12. Aufl. Leipzig 1918.
Frommanns Klassiker der Philosophie (hrsg. von R. Falckenberg); darin erschienen: Fechner, Hobbes, Kierkegaard, Rousseau, Spencer, Nietzsche, Kant, Aristoteles, Platon, Schopenhauer, Carlyle, Lotze, Wundt, Mill, Goethe, die Stoa, Feuerbach, Lessing, Descartes, Hartmann.
Ganz der philosophiegeschichtlichen Forschung widmet sich das seit 1888 in Berlin erscheinende Archiv für Geschichte der Philosophie (herausg. von L. Stein u. a.); außerdem finden sich zahlreiche Beiträge in den übrigen deutschen und ausländischen Fachzeitschriften. Reichhaltiges Material enthält auch R. Eisler, Wörterbuch der philosophischen Begriffe, 3 Bde. (über 2000 Seiten), 1910; vgl. auch dessen Philosophen-Lexikon, 1912. Seit 1910 gab Arnold Ruge einige Jahre unter dem Titel Die Philosophie der Gegenwart ein Jahrbuch heraus, das die gesamte jährlich erscheinende wissenschaftlich-philosophische Literatur systematisch zusammenstellte.
Was die Einteilung des Stoffes betrifft, folgen wir der Einfachheit halber der alten Einteilung der Weltgeschichte im Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Die Philosophie des Altertums teilen wir in vier größere Perioden: I. eine vorzugsweise kosmologische: die vorsokratische Philosophie; II. eine vorherrschend anthropologische : Sophisten, Sokrates, Sokratiker; III. die systematische Periode oder die klassische Philosophie der Griechen: Plato, Aristoteles; IV. die in erster Linie auf das Praktische gerichtete hellenistisch-römische Philosophie, und als deren Anhang: die neuplatonische Theosophie.
Die Hauptabschnitte der christlichen Philosophie des Mittelalters bilden: I. die Patristik oder Philosophie der Kirchenväter; II. die Scholastik und Mystik.
Die Philosophie der Neuzeit endlich zerfällt in: I. die Philosophie der Übergangszeit (15. und 16. Jahrhundert); II. die Zeit der großen metaphysischen Systeme (17. Jahrhundert); III. die Philosophie der Aufklärung (18. Jahrhundert); IV. die Neubegründung der Philosophie durch Kant; V. die großen nachkantischen Systeme (1. Hälfte des 19. Jahrhunderts); VI. die Philosophie der Gegenwart (seit etwa 1840).
Ehe wir uns der Geschichte der griechischen Philosophie zuwenden, werfen wir einen kurzen Blick auf die sogenannte »orientalische Philosophie«