2. Das Zusammenstimmen des konkreten Ideals mit seiner äußerlichen Realität

 

c) Außer diesen beiden ersten Arten der äußeren Umgebung gibt es noch eine dritte Weise, mit welcher jedes Individuum in konkretem Zusammenhange zu leben hat. Es sind dies die allgemeinen geistigen Verhältnisse des Religiösen, Rechtlichen, Sittlichen, die Art und Weise der Organisation des Staats, der Verfassung, Gerichte, Familie, des öffentlichen und privaten Lebens, der Geselligkeit usf. Denn der ideale Charakter hat nicht nur in der Befriedigung seiner physischen Bedürfnisse, sondern auch seiner geistigen Interessen zur Erscheinung zu kommen. Nun ist zwar das Substantielle, Göttliche und in sich Notwendige dieser Verhältnisse seinem Begriff nach nur ein und dasselbe, in der Objektivität aber nimmt es eine mannigfach verschiedenartige Gestalt an, welche auch in die Zufälligkeit des Partikulären, Konventionellen und bloß für bestimmte Zeiten und Völker Geltenden eingeht. In dieser Form werden alle Interessen des geistigen Lebens auch zu einer äußeren Wirklichkeit, die das Individuum als Sitte, Gewohnheit und Gebrauch vor sich findet und als in sich abgeschlossenes Subjekt zugleich, wie mit der äußeren Natur, so auch mit dieser ihm näher noch verwandten und angehörenden Totalität in Zusammenhang tritt. Im ganzen können wir für diesen Kreis dieselbe lebendige Zusammenstimmung in Anspruch nehmen, deren Andeutung uns soeben beschäftigt hat, und wollen deshalb die bestimmtere Betrachtung, deren Hauptgesichtspunkte nach einer anderen Seite hin sogleich anzugeben sein werden, hier übergehen.

 

 


 © textlog.de 2004 • 13.11.2024 06:14:32 •
Seite zuletzt aktualisiert: 28.10.2006 
bibliothek
text
  Home  Impressum  Copyright