Wechselnoten. (Musik) Dieses Wort ist eine Übersetzung des italienischen Ausdrucks note cambiate und bedeutet die Noten oder Töne, die den unregelmäßigen Durchgang machen, wovon an seinem Orte gesprochen worden.1 Es scheint, man habe durch diesen Ausdruck anzeigen wollen, dass diese Töne des unregelmäßigen Durchganges mit anderen verwechselt worden oder die Stelle anderer Töne einnehmen. Man kann sie als Vorhalte der gleich darauf folgenden Töne ansehen. Aber von den eigentlichen Vorhalten, denen wir den Namen der zufälligen Dissonanzen gegeben haben, sind sie doch sehr verschieden. Denn die Wechselnoten müssen auf der Zeit des Takts, auf der sie vorkommen, in die Töne übergehen, an deren Stelle sie gestanden haben, da die eigentlichen Vorhalte erst auf der folgenden Zeit aufgelöset werden. Denn können die Wechselnoten frei angeschlagen werden, da die wahren Vorhalte notwendig vorher müssen gelegen haben; und endlich können die Wechselnoten sowohl auf guten als schlechten Taktzeiten vorkommen, da die Vorhalte nur an die gute Zeit allein gebunden sind.
Das Dissonieren der Wechselnoten wird bei der Bezifferung nicht angedeutet und sie werden in dem begleitenden Generalbass nicht mitgespielt. Über den Gebrauch der Wechselnoten und die dabei zu beobachtende Vorsichtigkeit, empfehlen wir den Anfängern das 14 und 15 Kapitel in Murschhausers hohen Schule der Komposition, nachzulesen, da wir kein Buch kennen, darin das, was von richtiger Behandlung der Dissonanzen zu beobachten ist, besser als in diesem angezeigt und ausgeführt würde.
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