Roman und Leben


Mut habe ich zum Zweifeln, wie ich glaube, an allem; ich habe Mut, zu kämpfen, wie ich glaube, gegen alles und jedes; aber ich habe nicht den Mut, etwas zu erkennen, nicht den Mut, es zu besitzen, als mein eigen. Die meisten Menschen klagen darüber, dass die Welt so prosaisch sei, dass es im Leben nicht so zugehe, wie im Roman, wo die Gelegenheit immer so günstig sei. Ich klage darüber, dass es im Leben nicht ist, wie im Roman, wo man hartherzige Väter, Kobolde und Zauberer zu bekämpfen, verzauberte Prinzessinen zu befreien hat. Was sind doch alle diese Feinde zusammengenommen gegen die bleichen, blutlosen, lebenszähen, nächtlichen Scheinen, mit denen ich kämpfe, und die ich selbst ins Leben rufe!

 

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Seite zuletzt aktualisiert: 22.01.2006 
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