1. Schlachtgesang
Auf, Brüder, Friedrich unser Held,
Der Feind von fauler Frist,
Ruft uns nun wieder in das Feld,
Wo Ruhm zu holen ist.
Was soll, o Tolpatsch und Pandur,
Was soll die träge Rast?
Auf und erfahre, dass du nur
Den Tod verspätet hast.
Aus deinem Schädel trinken wir
Bald deinen süßen Wein
Du Ungar! Unser Feldpanier
Soll solche Flasche sein.
Dein starkes Heer ist unser Spott,
Ist unser Waffenspiel;
Denn was kann wider unsern Gott
Th*** und B*?
Was helfen Waffen und Geschütz
Im ungerechten Krieg?
Gott donnerte bei Lobesitz,
Und unser war der Sieg.
Und böt uns in der achten Schlacht
Franzos und Russe Trutz,
So lachten wir doch ihrer Macht,
Denn Gott ist unser Schutz.
II. Siegeslied
Victoria, mit uns ist Gott,
Der stolze Feind liegt da!
Er liegt, gerecht ist unser Gott,
Er liegt, Victoria!
Zwar unser Vater ist nicht mehr,
Jedoch er starb ein Held,
Und sieht nun unser Siegesheer,
Vom hohen Sternenzelt.
Er ging voran der edle Greis,
Voll Gott und Vaterland!
Sein alter Kopf war kaum so weiß,
Als tapfer seine Hand.
Mit muntrer jugendlicher Kraft
Ergriff sie eine Fahn,
Und hielt sie hoch an ihrem Schaft,
Daß wir sie alle sahn.
Und sagte: »Kinder, Berg hinan,
Auf Schanzen und Geschütz!«
Wir folgten alle, Mann vor Mann,
Geschwinder, wie der Blitz.
Ach, aber unser Vater fiel,
Die Fahne fiel auf ihn.
O, welch glorreiches Lebensziel,
Glückseliger Schwerin!
Vielleicht hat Friedrich dich beweint,
Indem er uns gebot;
Wir aber stürzten in den Feind,
Zu rächen deinen Tod.
Du, Heinrich, warest ein Soldat,
Du fochtest königlich!
Wir sahen alle, Tat vor Tat,
Du junger Löw auf dich!
Der Pommer und der Märker stritt,
Mit rechtem Christenmut.
Sein Schwerd ward rot, auf jeden Schritt
Floß schwarz Pandurenblut.
Aus sieben Schanzen jagten wir
Die Mützen von dem Bär;
Da, Friedrich, ging dein Grenadier
Auf Leichen hoch einher!
Dacht in dem mörderischen Kampf,
Gott, Vaterland und dich;
Erblickte schwarz von Rauch und Dampf,
Dich, seinen Friederich;
Und zitterte, ward feuerrot
Im kriegrischen Gesicht;
(Er zitterte vor deinem Tod,
Vor seinem aber nicht.)
Verachtete die Kugelsaat,
Der Stücke Donnerton,
Stritt wütender, tat Heldentat,
Bis deine Feinde flohn.
Nun dankt er Gott für seine Macht
Und singt: Victoria!
Und alles Blut aus dieser Schlacht
Fließt nach Th***
Und weigert sie auf diesen Tag
Den Frieden vorzuziehn;
So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,
Und dann führ uns nach Wien!