Spreeland

Vorwort


Wie sich Band II und III der Oder und Havel zuwendet, so wendet sich dieser IV. Band der Spree zu, dem Laufe des Flusses von Ost nach Westen hin folgend.

In dem der Lausitz angehörigen Spreewalde beginnend, verweilt Band IV, nach einem kurzen Abstecher ins Beeskow-Storkowsche, zu größtem Teil auf jener nur wenige Meilen messenden Strecke, wo die Spree die Grenze zwischen dem Barnim und dem Teltow zieht, und schildert hier eine nicht unbeträchtliche Zahl der im östlichen Halbkreis um Berlin herum gelegenen Ortschaften. Und so wird sich auch in bezug auf diesen vierten Band sagen lassen, daß sich der Inhalt desselben in allem wesentlichen seinem Titel anschließt. Als Ausnahme könnte nur der Schlußabschnitt »An der Nuthe« gelten, aber auch dieser mehr dem Schein als der Wirklichkeit nach, insoweit die Nuthe vorwiegend einen Spreelandscharakter hat, vorwiegend unsern Spreeterritorien angehört, und erst im letzten Moment ihren bis dahin ausschließlich nordwärts gerichteten Lauf in plötzlich nordwestlicher Biegung zugunsten der Havel abändert, fast als wär ihr die Spree, nachdem diese Berlin passiert, nicht mehr anheimelnd genug.

Die Kapitel auch dieses IV. Bandes entstanden zu sehr verschiedener Zeit, weshalb einige der älteren und ältesten einer eingehenden Umarbeitung unterzogen wurden, allerdings immer nur in dem Falle, daß etwas tatsächlich Neues geboten werden konnte, wie beispielsweise bei Saalow, Friedrichsfelde (Gabriel Lukas Woltersdorf) und Groß-Beeren. Am meisten in dem Kapitel Buch, wo die mittlerweile publizierten Tagebücher der Gräfin Voß, geb. von Pannewitz, einen völligen Umguß der alten Form erheischten. Auf Hervorhebung bloß baulicher Veränderungen, insonderheit wenn sie das in den betreffenden Kapiteln Erzählte gar nicht oder nur sehr nebensächlich berührten, habe ich meistens verzichtet und immer nur angedeutet, daß dieselben überhaupt stattgefunden hätten. Ein Abweichen von dieser Regel würde mich gezwungen haben und auch in alle Zukunft weiter zwingen, immer neue Kontrollreisen eintreten zu lassen. Was sich selbstverständlich verbietet. Es gilt eben auch hier wieder, was ich schon im Vorworte zu Band III über diesen Punkt geäußert habe. Die Dinge geben sich einfach so, wie sie sich mir zu dieser oder jener ganz bestimmten Zeit darstellten, weshalb ich denn auch vorhabe, falls eine neue Auflage mir die Gelegenheit dazu bieten sollte, jedem Einzelkapitel seine besondere Jahreszahl zu geben.

In einem Abschiedswort am Schlusse dieses Bandes hab' ich noch einen Rückblick und in diesem Rückblick eine Darlegung dessen versucht, was diese »Wanderungen« wollen und nicht wollen, und bitt' ich deshalb diejenigen meiner Leser, die sich für einen solchen Rechenschaftsbericht interessieren, auch diesem Abschiedswort ihre Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen.

 

Berlin, 15. November 1881.

Th. F.





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