Die Kriegsanleihe


Ich habe einen genialen Prospekt einer Wiener Bank für die Kriegsanleihe gelesen, ich möchte sagen, also selbstverständlich in voraussichtigem durchschauendem Bismarckischem Geiste geschrieben:

Alles nämlich, was der »Kapitalist« dagegen an Bedenken sich selbst raffiniert schlau, geschickt, bedenklich, erwägend, mißtrauisch zuflüstern könnte, möchte, wird, ist hier als selbstverständlich bereits angenommen! Aber infolgedessen kann man ihm auch, und nur infolgedessen, seine Bedenken, seine berechtigten Bedenken berechtigt zerstreuen!

Ebenso, ganz ebenso sollten es von nun an alle Mädchen in Bezug auf einen geliebten Mann, alle Männer in Bezug auf ein verehrtes Mädchen machen: ihm, ihr, alle Bedenken, die der Andere selbst haben könnte, einerseits anerkennen, andererseits eben diese Bedenken zerstreuen! »Mein Herr, ich bin Ihnen sicherlich zu wenig schön, selbstverständlich. Aber, bedenken Sie, welche Vorteile es Ihnen eben bietet für Ihre Glückseligkeit, daß ich dadurch nicht immer und überall das Augenmerk auf mich ziehe, nicht?!«

Und er: »Ich bin allerdings nicht reich, aber bedenken Sie, daß meine Intelligenz und meine innere Kultur Ihnen einen ewigen idealen Gesellschafter garantiert!«

Also, zeichnet die Anleihe!


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Seite zuletzt aktualisiert: 29.10.2007 
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