Algorithmus

Algorithmus proportionum = die von NICOLE ORESME (1382) eingeführte Rechnung mit Bruchpotenzen, wobei teilweise schon Buchstaben als Zahlen dienen (vgl. LASSWITZ, G. d. At. I, 281). Nach GOCLEN bezeichnet »Algorithmus« »rationum putationes seu arithmous corrupta voce Graeca a Saracenis« (Lex. phil.). Jetzt versteht man unter logischem Algorithmus »die symbolische Darstellung der logischen Operationen, bei welchen diese sowie die Begriffe durch Zeichen fixiert und aus den allgemeinen Gesetzen des Denkens die Verfahrungsweisen entwickelt werden, denen die Zeichen zu unterwerfen sind, um aus bestimmten Verbindungen derselben andere abzuleiten und deren logische Deutung zu finden« (WUNDT, Log. I, 218). Anfänge dieses Algorithmus finden sich schon bei LEIBNIZ (s. Ars magna), HARTLEY u. a. Der eigentliche Begründer der »symbolischen« Logik ist G. BOOLE (The Mathematical Analysis of Logic 1847, An Analysis of the Laws of Thoughts 1854). Vgl. JEVONS (Pure Logic 1864, The Substitution of Similars 1869), J. VENN (Symbolic Logic 1881), MC-COLL, u. a., ferner DELBOEUF (Logique algorithmique 1877). Vgl. Ars.

 

 


Vergleiche ferner:

- Algorithmus (Kirchner, Wörterb. d. phil. Grundbegr.)


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Seite zuletzt aktualisiert: 18.03.2005 
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