Einheit ist ein Fundamentalbegriff, der aus der Reflexion auf die verbindend-zerlegende Tätigkeit des Bewußtseins, des Ich entspringt. Das Ich (s. d.) ist die Quelle aller Einheitsbegriffe, es ist (sich und Objekte setzende) Einheitsfunktion, faßt Erlebnisse, Inhalte in einem Act, in einem Komplex, in einer Synthese zusammen und trennt, unterscheidet einen Inhalt, einen Komplex von Inhalten von anderen Inhalten oder Objekten. Die Einheit des Bewußtseins (der Apperzeption) ist das Formal-Apriorische alles Erkennens, die subjektive Quelle der Kategorien (s. d.) und Anschauungsformen (s. d.) sowie der Setzung von Objekten (s. d.). - »Einheit« ist sowohl das Als-eins-gesetzt-sein als auch, im engeren Sinne, das, was als eins gesetzt wird, das Eine, die Eins. Einheit ist nicht mit Einfachheit identisch, sie schließt die Vielheit nicht aus, kann sie einschließen. Die Einheit des Vielen, Mannigfaltigen ist anschaulich oder begrifflich, mathematisch (numerisch), causaldynamisch oder teleologisch, je nach der Art der Zusammenfassung, Verbindung. Die subjektive Einheit ist die des Ich, die objektive die des Dinges, die kosmologische die der Welt, von der noch die göttliche Einheit unterschieden werden kann. - Der Terminus »Einheit« stammt von LEIBNIZ (für unitas, unité), früher sagte man »Einigkeit«. Zunächst betrachten wir die verschiedenen Bestimmungen des Begriffs Einheit im allgemeinen.


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