Basiléa

BASILÉA, æ, Gr. Basileia, as, des Uranus und der Titäa Tochter, erzog als die älteste von ihrem Geschwister die übrigen, daher sie auch den Namen der großen Mutter Magnæ Matris erhalten. Sie bekam mit Genehmhaltung ihrer Brüder und des ganzen Volkes nach ihres Vaters Ableben die Herrschaft, zumal, da sie vor allzu großer Keuschheit von keinem Heiraten wissen wollte. Jedoch heiratete sie danach dennoch ihren Bruder Hyperion und zeugte mit ihm den Helius und die Selene. Weil sie nun auch ihre Kinder gern zu Nachfolgern in dem Reich haben wollte, so lehnten sich ihre Brüder dagegen wider sie auf, machten den Hyperion nieder und ersäuften den jungen Helius in dem Eridan, worauf sich denn Selene auch von dem Haus herunter zu Tode stürzte. Als Basilea darauf den Helius an dem Eridan suchte, so fiel sie endlich in eine Ohnmacht und tiefen Schlaf, in welcher ihr Helius erschien und sie insbesondere damit tröstete, dass in Zukunft, nach der Götter Verordnung, die Sonne von ihm, wie von seiner Schwester der Mond, den Namen führen sollte. Als sie darauf wieder erwachte, so verbot sie, dass sie kein Mensch mehr anrühren sollte, nahm auch ihrer Tochter Spielwerk, und lief damit, mit zerstreuten Haaren, als unsinnig, unter Trommel- und Zymbelschalle umher. Da aber dennoch einige sie ergriffen, so erhob sich ein schreckliches Wetter mit Regen, Donnern und Blitzen, nach welchem sie nicht mehr gesehen wurde. Sie wurde daher göttlich verehrt, und ihr Gottesdienst insbesondere unter einem Geschwärme mit Trommeln und Zymbeln verrichtet. Diod. Sic. lib. III. c. 59. p. 133.

 


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