6. Genesis des industriellen Kapitalisten

 

238) Industriell hier im Gegensatz zu agrikol. Im "kategorischen" Sinn ist der Pächter ein industrieller Kapitalist so gut wie der Fabrikant.

239) "The Natural and Artifical Rights of Property Contrasted", Lond. 1832, p. 98, 99. Verfasser der anonymen Schrift: Th. Hodgskin.

240) Sogar noch 1794 schickten die kleinen Tuchmacher von Leeds eine Deputation an das Parlament, zur Petition um ein Gesetz, das jedem Kaufmann verbieten sollte, Fabrikant zu werden. (Dr. Aikin, l.c.)

241) William Howitt, "Colonization and Christianity. A Popular History of the Treatment of the Natives by the Europeans in all their Colonies", Lond. 1838, p. 9. Über die Behandlung der Sklaven gute Kompilation bei Charles Comte, "Traité de la Législation", 3me éd.. Bruxelles 1837. Man muß dies Zeug im Detail studieren, um zu sehn, wozu der Bourgeois sich selbst und den Arbeiter macht, wo er die Welt ungeniert nach seinem Bilde modeln kann.

242) Thomas Stamford Raffles, late Lieut. Gov. of that island, "The History of Java", Lond. 1817. [v. II, p. CXC, CXCI.]

243) Im Jahr 1866 starben in der einzigen Provinz Orissa mehr als eine Million Hindus am Hungertod. Nichtsdestoweniger suchte man die indische Staatskasse zu bereichern durch die Preise, wozu man den Verhungernden Lebensmittel abließ.

243a) William Cobbett bemerkt, daß in England alle öffentlichen Anstalten als "königliche" bezeichnet werden, zum Ersatz dafür gab es jedoch die "National"-Schuld (national debt).

243b) "Wenn die Tataren heute Europa überfluteten, würde es schwerhalten, ihnen verständlich zu machen, was bei uns ein Finanzier ist. (Montesquieu, "Esprit des lois", t. IV, p. 33, éd. Londres 1769.)

244) "Pourquoi aller chercher si loin la cause de l'éclat manufacturier de la Saxe avant la guerre? Cent quatre-vingt millions de dettes faites par les souverains!" (Mirabeau, l.c., t. VI, p. 101.)

245) Eden, l.c., b. II, ch. I, p. 421.

246) "John Fielden, l.c.p. 5, 6. Über die ursprünglichen Infamien des Fabrikwesens vgl. Dr. Aikin (1795), l.c.p. 219, und Gisborne, "Enquiry into the duties of men" 1795, v. II. - Da die Dampfmaschine die Fabriken von den ländlichen Wasserfällen weg in die Mitte von Städten verpflanzte, fand der "entsagungslustige" Plusmacher das Kindermaterial nun zur Hand, ohne gewaltsame Sklavenzufuhr aus den Workhouses. - Als Sir R. Peel (Vater des "Ministers der Plausibilität") seine Bill zum Schutz der Kinder 1815 einbrachte, erklärte F. Horner (lumen des Bullion-Komitees und intimer Freund Ricardos) im Unterhaus: "Es ist notorisch, daß mit den Effekten eines Bankrotteurs eine Bande, wenn er solchen Ausdruck brauchen dürfe, von Fabrikkindern zur Auktion öffentlich, als Teil des Eigentums, annonciert und losgeschlagen wurde. Vor zwei Jahren" (1813) "kam ein abscheulicher Fall vor die King's Bench [das Oberhofgericht]. Es handelte sich um eine Anzahl Knaben. Eine Pfarrei von London hatte sie einem Fabrikanten übermacht, der übertrug sie wieder auf einen andren. Sie wurden schließlich von einigen Menschenfreunden in einem Zustand absoluter Verhungerung (absolute famine) entdeckt. Ein andrer Fall, noch abscheulicher, sei zu seiner Kenntnis als Mitglied des parlamentarischen Untersuchungskomitees gebracht worden. Vor nicht vielen Jahren schlossen eine Londoner Pfarrei und ein Fabrikant von Lancashire einen Vertrag, wodurch stipuliert wurde, daß er auf je 20 gesunde Kinder einen Idioten mit in den Kauf zu nehmen habe."

247) 1790 kamen im englischen Westindien 10 Sklaven auf 1 Freien, im französischen 14 auf 1, im holländischen 23 auf 1. (Henry Brougham, "An Inquiry into the Colonial Policy of the European Powers" Edinb. 1803, v. II, p. 74.)

248) Der Ausdruck "labouring poor" findet sich in den englischen Gesetzen vom Augenblick, wo die Klasse der Lohnarbeiter bemerkenswert wird. Die "labouring poor" stehn im Gegensatz, einerseits zu den "idle poor", Bettlern usw., andrerseits zu den Arbeitern, die noch keine gepflückten Hühner, sondern Eigentümer ihrer Arbeitsmittel sind. Aus dem Gesetz ging der Ausdruck "labouring poor" in die politische Ökonomie über, von Culpeper, J. Child usw. bis A. Smith und Eden. Danach beurteile man die bonne foi des "execrable political cantmonger" Edmund Burke, wenn er den Ausdruck "labouring poor" für "execrable political cant" erklärt. Dieser Sykophant, der im Sold der englischen Oligarchie den Romantiker gegenüber der Französischen Revolution spielte, ganz wie er, im Sold der nordamerikanischen Kolonien beim Beginn der amerikanischen Wirren, gegenüber der englischen Oligarchie den Liberalen gespielt hatte, war durch und durch ordinärer Bourgeois: "Die Gesetze des Handels sind die Gesetze der Natur und folglich die Gesetze Gottes." (E. Burke, l.c.p. 32, 32.) Kein Wunder, daß er, den Gesetzen Gottes und der Natur getreu, stets sich selbst auf dem besten Markt verkauft hat! Man findet in des Rev. Tuckers Schriften - Tucker war Pfaff und Tory, im übrigen aber anständiger Mann und tüchtiger politischer Ökonom - sehr gute Charakteristik dieses Edmund Burke während seiner liberalen Zeit. Bei der infamen Charakterlosigkeit, die heutzutag herrscht und devotest an "die Gesetze des Handels" glaubt, ist es Pflicht, wieder und wieder die Burkes zu brandmarken, die sich von ihren Nachfolgern nur durch eins unterscheiden - Talent!

249) Marie Augier, "Du Crédit Public", [Paris 1842. p. 265].

250) "Kapital", sagt der Quarterly Reviewer, "flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel." (.J. Dunning, l.c.p. 35, 36.)

 


 © textlog.de 2004 • 28.03.2024 10:51:39 •
Seite zuletzt aktualisiert: 25.09.2005 
bibliothek
text
  Home  Impressum  Copyright