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Walter Benjamin

(1892-1940)

Gesammelte Schriften von Walter Benjamin

Zum Leben und Werk Walter Benjamins

Benjamin, Walter, geb. 1892 in Berlin-Charlottenburg, gest. 1940 in Port Bou. Deutscher Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer der Werke u.a. von Balzac, Baudelaire und Marcel Proust.

Walter Benjamin, studierte in Freiburg, Berlin, München und Bern Philosophie. Nach seiner Promotion in Bern bei Richard Herbertz mit der Arbeit »Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik« lebte er als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. 1925 legte Benjamin mit »Ursprung des deutschen Trauerspiels« eine Habilitationsschrift an der Frankfurter Goethe-Universität vor, zog sein Habilitationsgesuch jedoch letztlich zurück: sein der "Rettung" des Konkreten verpflichteter Stil der Philosophie erwies sich als inkompatibel mit den Anforderungen des akademischen Betriebs. Mit den Postulaten des Universalismus und der Systematik der Schulphilosophie methodisch brechend, erhob Benjamin demgenüber zu den Postulaten des philosophischen Stils: "die Kunst des Absetzens im Gegensatz zur Kette der Deduktion; die Ausdauer der Abhandlung im Gegensatz zur Geste des Fragments; die Wiederholung der Motive im Gegensatz zum flachen Universalismus; die Fülle der gedrängten Positivität im Gegensatze zu negierender Polemik". Seit Anfang der dreißiger Jahre vertrat Benjamin zunehmend die Positionen des dialektischen Materialismus, den er mit theologischen Motiven insbesondere des jüdischen Mystizismus verknüpfte, und geriet in die Nähe der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, mit deren Vertretern, insbesondere Theodor W. Adorno, er freundschaftlich verbunden war. Um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, emigrierte Benjamin 1933 nach Paris und wurde Mitglied des Instituts für Sozialforschung. 1940 erhielt Benjamin durch die Vermittlung von Max Horkheimer ein Visum für die USA. Bevor die Ausreise gelingen konnte, nahm sich Benjamin nach Scheitern des Versuchs, auf der Flucht vor den vorrückenden deutschen Truppen die Pyrenän zu überqueren, am 27. September 1940 in dem spanischen Grenzort Port Bou das Leben. Das von Benjamin geplannte Hauptwerk, das »Passagen-Werk«, an dem er seit 1927 arbeitete, blieb unvollendet. Eine erste gesammelte Ausgabe der Schriften Benjamins wurde 1955 von Theodor W. Adorno und Gretel Adorno unter Mitwirkung von Friedrich Podszus herausgeben.

Schriften: Zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin, 1914/1915. - Zur Kritik der Gewalt, 1921. - Charles Baudelaire, Tableaux Parisiens, 1923. - Goethes Wahlverwandtschaften, 1924/1925. - Ursprung des deutschen Trauerspiels, 1928. - Einbahnstraße, 1928. - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1935-1939. - Berliner Kindheit um Neunzehnhundert, 1932–1934/1938. - Über den Begriff der Geschichte, 1940, u. a.