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1274. Strang¹⁾. Seil²⁾.
Strick³⁾.

1) Rope, cord, string, halter, trace.
2) Rope, cord, line.
3) Cord, rope, halter.
1) Corde, trait (de harnais).
2) Corde, câble.
3) Corde, laisse.
1) Corda, fune.
2) Fune, corda grossa, canapo, cavo.
3) Corda, laccio.

Seil ist der allgemeinere Ausdruck; daher heißt auch der Handwerker, der solche Waren herstellt, mögen es Stricke, Seile oder Stränge oder auch dünnere Gegenstände dieser Art sein, Seiler. Im engern Sinne versteht man unter Seil besonders einen solchen Gegenstand von besonderer Länge und Dicke; auf Schiffen nennt man ein derartiges Seil ein Tau. Strick ist ein kürzeres und weniger dickes Seil, das namentlich zum Zusammenbinden oder Anbinden größerer Gegenstände verwendet wird. In einen tiefen Brunnen läßt man ein Seil hinab, um jemand herauszuziehen, Bergsteiger binden sich mit einem Seile aneinander, die Seiltänzer laufen auf einem ausgespannten Seile. Eine Schaukel wird dagegen mit Stricken befestigt, eine Hängematte mit Stricken an einen Baum gebunden, einem widerspenstigen Diebe werden die Hände mit Stricken gefesselt. Strick wird denn auch von stärkeren Schlingen, auch Netzen gebraucht, die zum Fangen von Tieren dienen, z. B. Fallstricke. Seil wird nicht in diesem Sinne gebraucht. Doch in übertragenem Sinne kann man auch Seile für Stricke sagen, wenn man nicht eine listige oder widerrechtliche Umgarnung ausdrucken will. Wir sagen: „Er ist ganz in den Stricken des Lasters oder dieses Weibes oder dieses Menschen gefangen.“ Dagegen sagt Schiller im Tell II, 1: „Gebunden bist du durch der Liebe Seile.“ Strang ist ein starker Strick, der zum Ziehen dient, ein Zugseil. Die Zugtiere werden mit Strängen an den Wagen gespannt. Ein wildes Pferd zerreißt die Stränge. Strick und Strang verwendet auch der Henker bei seinem traurigen Amte, Seil wird in diesem Sinne nicht gebraucht.