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Hep, Hep!

Hep, Hep! Ursprünglich ein namentlich in Mitteldeutschland heimischer Lockruf für Ziegen, der seit 1819 zum leidenschaftlichen Hohn- und Hetzruf gegen die Juden wurde, denen ja ein Ziegenbart oft nachgesagt wird. Vgl. unter anderem das DWb., wo auch das Subst. „Hep hep“ für Jude aus Hauffs Mem. d. Sat. nachgewiesen ist, und Andresen S. 19 f. Über die Bewegung selbst ist ein Grenzbotenurteil aus dem Jahre 1843, 1471 recht bezeichnend: „Ein feiger Pöbel, wenn er einmal emeutiert, fängt damit an, dass er am Judenquartier sein Müthchen kühlt und seinen kleinen Mut übt; der große furor teutonicus von 1819 hat auch seine Marseillaise hinterlassen, das berühmte „Hep, Hep!“ welches damals durch ganz Deutschland scholl.“ In Broschürentiteln begegnet das Spottwort bei Julius von Voß: „Die Hep, Heps in Franken und anderen Orten“ (1819) und in der Gegenschrift des jüdischen Arztes Joseph Wolff: „Wider die Juden. Sendschreiben an Julius von Voß, veranlaßt durch die Schrift: Die Hep, Heps“, Berlin 1819. Die Ableitung von Hebräer dagegen vertritt erneut die Zeitung f. d. eleg. Welt (1819) S. 2046.