Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
8. Schlund- oder Speiseröhreerkrankungen entstehen meistens durch heftige Reizung der Schleimhäute oder durch Verbrennung durch zu heiße Speisen und Getränke. Die Kennzeichen sind: Schmerzen und Beschwerden beim Schlingen, mit einem Gefühl, als ob die Nahrung nicht herunterrutschen wolle; bei Krehs können feste Speisen gar nicht mehr, flüssige nur mit Mühe den Schlund passieren, auch werden gewöhnlich reichliche Schleimmassen erbrochen; frühzeitige Anwendung von Arsen. alb. 5 im Wechsel mit Hydrast. canad. 3-1 hat in einzelnen Fällen guten Erfolg gehabt. Bei hysterischen Mädchen und Frauen kommt öfters ein zwar ungefährlicher, jedoch unangenehmer Schlundkrampf vor, wodurch das Schlucken zeitweise behindert wird. Dieses Übel kann durch Gelsem. 4, Bellad. 4, Zinc. valer. III und elektrische Behandlung geheilt werden. Bei allen Entzündungen des Schlundes darf nur flüssige Nahrung genossen werden; Bellad. 4 und Arsen. alb. 5 sind in diesen Fällen die Hauptmittel. Bei Schlundverengung infolge von Verbrennung kann durch vorsichtige Anwendung langer elastischer Schlundbougies, wodurch die verengerte Stelle allmählich erweitert wird, große Besserung erreicht werden.