Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
14. Magenkrampf nennt man einen Anfall von heftigen, zusammenschnürenden, brennenden Schmerzen in der Magengegend, welcher einige Minuten bis einige Stunden andauern kann. Derselbe kommt meistens bei blutarmen und bleichsüchtigen Mädchen, auch bei neurasthenischen Männern vor, kann jedoch auch ein Symptom einer ernsten Magenkrankheit sein und wird öfters mit Gallensteinkolik verwechselt. Eine genaue ärztliche Untersuchung ist deshalb in allen Fällen von wiederholt auftretendem Magenkrampf am Platze.
Bei der Behandlung leistet der abwechselnde Gebrauch von Arsen. alb. 5 und Bellad. 4 oder auch Atrop. sulf. 6, neben Heißwasserkompressen auf die Magengegend ausgezeichnete Dienste. Manchmal kommen noch Bryonia, Nux vomica, Phosphorus, Pulsatilla, deren Charakteristik man im 1. Abschnitt findet, in Betracht. Zur Verhütung der Anfälle müssen Diätfehler, Gemütsbewegungen und Erkältungen vermieden und die Mittel angewendet werden, welche bei den verschiedenen veranlassenden Krankheiten angezeigt sind.