Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
35. Bauchwassersucht ist eine Teilerscheinung der allgemeinen Wassersucht, welche im Verlaufe von Herz-, Lungen- und Nierenkrankheiten auftritt. Sie kann aber auch bei Leberkrankheiten für sich allein auftreten, und ferner, besonders bei Kindern, die Folge von langwierigen, tuberkulösen Prozessen in den Gedärmen sein. Der Unterleib ist sehr geschwollen und enthält eine große Menge Flüssigkeit (bis zu 10—20 Liter). Die Kranken klagen über Druck und volles Gefühl im Unterleib, Kurzatmigkeit und Mangel an Appetit. Die Behandlung fällt mit derjenigen der ursächlichen Krankheit zusammen. Es muß versucht werden, die Urinabsonderung zu vermehren und Schweiß hervorzurufen. Hierzu können vorsichtig angewandte Bettdampfbäder mitwirken. Ebenso eine große Anzahl homöopathischer Mittel, von denen wir nennen: Apis und Apisinuni, Apocynum cannabinum, Arsenicum album, Blatta Orientalis, Chelidonium, Coccus cacti, Crataegus, Digitalis, Phosphorus, Strophantus, worüber man nähere Einzelheiten im 3. Abschnitt unter Wassersucht und in 9. Abschnitt unter Nierenentzündung finden kann. Bei skrofulösen Kindern passen Arsen. jodat. VI, Calcar. carb. VI und Sulfur VI. Zuweilen ist es nötig, durch Abzapfen des Wassers dem Kranken Erleichterung der heftigsten Beschwerden zu verschaffen.