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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe III. Herzkrankheiten

[5. Wassersucht]

5. Wassersucht ist niemals eine selbständige Krankheit, sondern stets das Symptom einer anderen Krankheit, und zwar meistens einer Herz-, Nieren-, Leber- oder Blutkrankheit. Wir unterscheiden: Hautwassersucht, welche durch Schwellung der Haut gewisser Körperteile gekennzeichnet ist; Wassersucht, welche sich auf Körperhöhlen, wie Bauch und Brust beschränkt, und allgemeine Wassersucht, welche sich über den ganzen Körper erstreckt. Bei Herzkranken fängt die Wassersucht gewöhnlich an den Beinen, bei Nierenkranken im Gesicht, bei Leberkranken im Leibe an. Blutarme Leute und schwangere Frauen leiden oft an geschwollenen Füßen; man kann die wassersüchtige Schwellung daran erkennen, daß beim Druck mit dem Finger eine Vertiefung in der Haut entsteht, die nur langsam wieder verschwindet.

Die meisten Leute haben große Furcht vor Wassersucht; es ist denn auch wahr, daß diese oft den Schluß mancher unheilbaren Krankheit bildet, jedoch kommt Heilung oder wenigstens Besserung von Wassersucht, selbst bei längerem Bestehen, durch eine sorgfältige homöopathische Behandlung nicht allzu selten vor. Folgende Mittel sind oft von Nutzen bei Nierenkrankheiten: Apis 3, Arsen. alb. 4—6; bei Leberkrankheiten: Bryon. 3, Arsen. alb. 4, Lycopod. VI; bei Herzkrankheiten: Apocyn. cann. 2, Crataegus 2, Digitalis; bei Bauchwassersucht: Hellebor. 2, Blatta Orient. 2, Pilocarp. 6, Aur. mur. natr. VI; bei Blutarmut: Ferrum VI, China 3, Calcar. phosph. VI; bei Milzkrankheiten; Ceanoth. amer. 3, Kal. jod. 2; bei Eierstockwassersucht: Apisin. V. Bei Schwellungen der Beine sind ferner noch Einreibungen mit Öl, Massage und Wickelungen der Beine mit Trikotschlauchbinden zu empfehlen. In langwierigen Fällen von Wassersucht kann der Arzt unter Umständen die Beschwerden des Kranken durch eine Operation erleichtern.



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