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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe VIII. Hautkrankheiten

[16. Verschiedene kleine Hautübel]

16. Verschiedene kleine Hautübel. 

 

Wundsein kommt an eng aneinander liegenden Hautflächen, z. B. zwischen den Schenkeln, am Halse und in den Achselhöhlen vielfach vor und ist meistens die Folge von Mangel an Reinlichkgit. Man wasche die wunden Stellen mit reinem, kaltem Wasser, dem etwas Arnica-Tinktur beigefügt ist und pudere sie hierauf mit Bohnenmehl, Talkum oder Salicylstreupulver ein. Innerlich verabreiche man, besonders bei Kindern, Ohamom. 3 oder Mercur. solub. VI.

 

Mitesser und Gesichtsfinnen werden mit Waschungen mit warmem, Wasser und Resorcin-Salicyl-Schwefelseife, denen man eine kalte Waschung und Abreibung mit einem Frottierhandtuch folgen läßt, behandelt; ferner sind reizlose Diät, ausgiebige Körperbewegung, Luftbäder und der innerliche Gebrauch von Arsen. alb. 5, Natr. muriat. 6 oder Sulfur VI angezeigt.

 

Aufgesprungene Haut und Hautschrunden behandle man innerlich mit Petrol. 6, Graphit. VI, Thuja 6 und äußerlich mit Vaselin, Cold-cream oder Glyzerin.

Sommersprossen und Leberflecken betupfe man mit Zitronensaft und wasche dieselben wiederholt mit der Hebraschen Sommersprossenseife.

 

Warzen können zuweilen durch Thuja geheilt werden. Befinden sich viele Warzen an einer Stelle, dann ist die Anwendung eines Salycylseifenpflasters von Nutzen. Einzelstehende Warzen werden am einfachsten durch wiederholtes, vorsichtiges Betupfen mit rauchender Salpetersäure entfernt.

Hühneraugen entstehen durch zu enge Schuhe. Man sorge für geeignete Fußbekleidung, wende heiße Fußbäder an und bestreiche die Quälgeister mit Salicylcollodium.

 

Eingewachsener Nagel entsteht, wenn der Nagel zu kurz geschnitten wird und die Haut infolge zu enger Fußbekleidung über den Nagelrand gedrückt wird. Zuweilen muß zur Beseitigung dieses schmerzhaften Übels eine kleine Operation stattfinden. Vorher kann man jedoch folgendes Verfahren versuchen: Man schabe den Nagel in der Mitte möglichst dünn, beschneide ihn nach der Mitte hin halbmondförmig und schiebe zwischen den Nagel und die entzündete Haut etwas Verbandwatte, welche durch Heftpflaster befestigt wird. Dabei trage man weiche, weite Schuhe. Bildet sich Eiter, dann mache man heiße Fußbäder mit Eichenrindenabsud und nehme Silicea VI ein.

 

Frostbeulen treten bei manchen Leuten auf, sobald die kalte Jahreszeit beginnt. Die Finger oder Zehen jucken, schwellen oder entzünden sich. Die Behandlung bestehe in Waschungen mit Ergotinseife und Einreibungen mit Perubalsamsalbe, Unguentum oxygenatum oder Traumaticin. Auch das Auflegen einer Zwiebelscheibe während der Nacht wird als Hausmittel empfohlen. Bilden sich Geschwüre, dann wasche man dieselben mit Salicylseife und warmem Wasser und verbinde sie hierauf mit Borsalbe, während innerlich Arsen. alb. 4 und Calcar. carb. VI von Nutzen sind. Als Vorbeugungsmittel mache man während der warmen Jahreszeit Einreibungen mit Kampferspiritus oder Petroleumäther und wende kalte Hand- und Fußbäder an. Plötzlicher Temperaturwechsel muß vermieden werden. Es ist deshalb schädlich, die Hände und Füße am Ofen zu wärmen, wenn man aus der kalten Luft ins Zimmer kommt.

 

Schweißhände werden mit Einreibungen mit Seifenspiritus behandelt; während der Nacht Trage man mit Talkum bepuderte Handschuhe.

 

Schweißfüße sind zuweilen ein Zeichen allgemeiner Gesundheitsstörungen (in diesem Falle dürfen sie nicht gewaltsam vertrieben werden), meistens jedoch die Folge einer örtlichen Schwäche der Haut. Wiederholte lauwarme Fußbäder und Wechselfußbäder, Waschungen mit Ichthyolseife, das öftere Wechseln der Stiümpfe und das Streuen von Salicylstreupulver in die Strümpfe sind zu empfehlen. Entstehen nach gewaltsamem Unterdrücken des Fußschweißes infolge zu starker äußerlicher Mitteln Beschwerden verschiedener Art, dann nehme man Silicea VI ein und wende heiße Fußbäder an.

 

Schweiß in den Achselhöhlen wird mit spirituösen Waschungen und dem Einlegen von Salicylwatte in die Achselhöhlen behandelt.



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