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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe VIII. Hautkrankheiten

[7. Geschwüre]

7. Geschwüre sind oft als eine Äußerung einer krankhaften Konstitution zu betrachten, wie es bei an Skrofulöse, Syphilis und Gicht Leidenden der Fall ist. Sie können jedoch auch infolge äußerer Eeizungen und vernachlässigter Wunden entstehen. Das Charakteristische eines Geschwürs ist, daß die Haut durch die anhaltende Eiterung zerstört ist. Dehnt sich ein Geschwür in die Tiefe aus, dann kann das Bindegewebe, ja sogar das Knochengewebe angegriffen werden. Manche Geschwüre greifen weiter um sich, andere bleiben beschränkt; bald sondern sie Eiter oder Blut ab, bald sind sie mit übelriechenden Krusten bedeckt und zuweilen sind die Ränder hart und verdickt. Sehr hartnäckig sind die Fisteln, welche enge Kanäle bilden und die Unterschenkelgeschwüre, welche wir bereits auf Seite 150 besprochen haben.

Die Behandlung ist teils chirurgisch und örtlich, teils allgemein mit homöopathischen Mitteln, welche die Konstitution verbessern und zugleich auf die Geschwüre wirken; ferner sind Bäder, Waschungen und eine bestimmte Diät von großem Nutzen. In den meisten Fällen ist große Geduld nötig und in allen sich lange hinziehenden Fällen befrage man einen Arzt. Äußerlich sind Umschläge und Waschungen mit verdünnter Calendula-Tinktur, ferner Anwendung von Hamamelis- und Calendula-Salbe und Bepuderungen mit Borsäure oder Dermatol zu empfehlen. Innerlich leisten Arsen. jod. IV—VI, Calcar. carb. VI, Carbo veget. VI, Mercur. solub. IV—VI, Silicea VI, Sulfur VI in verschiedenen Fällen gute Dienste. Bei Fisteln hat das Einnehmen von Silicea VI und das Einspritzen verdünnter Aqua silicata zuweilen guten Erfolg.



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