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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe VIII. Hautkrankheiten

[8. Fingergeschwür, böser Finger, Fingerwurm]

8. Fingergeschwür, auch böser Finger oder Fingerwurm genannt, ist eine äußerst schmerzhafte, in die Tiefe bis zur Knochenhaut und zum Knochen dringende Entzündung in der Gegend der Fingerspitze, welche fast immer in Eiterung übergeht. Diese Entzündung, welche in vernachlässigten Fällen zur Zerstörung der Sehne und Verunstaltung des Fingers führen kann, hat gewöhnlich ihre Ursache in dem Eindringen von Eiterbakterien in kleine Wunden der Fingerspitzen, wie solche durch Ausreißen eines Niednagels, Nadelstich oder Einstechen eines Splitters entstehen. Zur Verhütung derartiger Entzündungen ist es deshalb empfehlenswert, die Hände nach jeder Verletzung mit warmem Wasser und Seife zu waschen und die Wunde mit Heftpflaster zu bedecken. Bemerkt man dennoch einen Anfang der Entzündung, dann kann durch mehrmaliges Bepinseln der schmerzhaften Stelle mit einer starken Salpetersäurelösung das Fortschreiten der Entzündung meistens gehemmt werden. Ist es hierfür zu spät, dann helfen warme Breiaufschläge und das Einnehmen von Hep. sulf. IV in leichteren Fällen. Dehnt sich die Entzündung jedoch in die Tiefe aus und werden die Schmerzen immer heftiger, dann ist Silicea VI angezeigt; auch ist es in solchen Fällen manchmal am besten, vom Arzte einen Einschnitt machen zu lassen, da hierdurch die Heilung beschleunigt wird. Denjenigen, welche zu derartigen Fingergeschwüren neigen, raten wir, die obengenannten Vorbeugungsmaßregeln besonders zu beachten und eine Zeitlang regelmäßig Calcar. fluor. VI oder, wenn sie eine feuchte Wohnung innehaben, Natr. sulf. VI einzunehmen.



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