Jacob Voorhoeve |
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Homöopathie in der Praxis |
Medizin |
(1908) |
5. Pollutionen oder Samenergießungen kommen bei gesunden, unverheirateten Männern alle 8—14 Tage während des Schlafs vor. Treten sie häufiger auf, was besonders bei Onanisten der Fall ist, oder findet auch am Tage oder bei der Stuhlentleerung Samenfluß statt, dann wird der Körper geschwächt, und Kopfschmerzen, Herzklopfen und düstere Qemütsstimmung sind meistens die Folgen. Bei der Behandlung kommen folgende Mittel hauptsächlich in Betracht: Phosph. acid. 4 bei trübem Urin; Nux vom. 4 oder Lycopod. VI bei Verstopfung; China 3 bei großer Schwäche nach einem ausschweifenden Leben; Digitalinum VI bei Herzklopfen; Camph. brom. VI bei Aufregung und erhöhtem Geschlechtstrieb; Platin. muriat. VI bei benommenem Kopf und Gedankenverwirrung. Man vermeide alle Eisenpräparate, weil hierdurch die Pollutionen meistens verschlimmert werden. Die Lebensweise muß streng geregelt werden. Ausgiebige Körperbewegung in der frischen Luft, auch Schwimmen ist empfehlenswert. Täglich nehme man ein kaltes Sitzbad, am besten morgens früh, gleich nach dem Aufstehen. Abends esse und trinke man wenig, insbesondere vermeide man Alkohol, Kaffee und Tee; man schlafe in einem gut gelüfteten Raum auf einer harten Matratze und vermeide es, auf dem Rücken zu liegen.