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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

2. Apis Mellifica

Dieses Mittel wird aus Bienen hergestellt, welche mit der fünffachen Gewichtsmenge starken Alkohols begossen werden. Nach 8 Tagen, während welcher Zeit das Gemenge regelmäßig 3 mal täglich umgeschüttelt werden muß, wird die Tinktur fil­triert und weiter potenziert. Ein anderes Präparat, Apisinum genannt, wird aus dem Gift der Bienenstachel durch Verreibung mit Milchzucker angefertigt. Die Wirkung beider Präparate ist ähnlich, nur mit dem Unterschiede, daß Apisinum kräftiger wirkt als Apis; es ist deshalb zu empfehlen, einen Versuch damit zu machen, wenn das weniger kräftige Apis wohl angezeigt ist, aber nicht genügend zu wirken scheint.

Gebräuchliche Präparate von Apis: 3. und höhere Dezimalverdünnungen; von Apisinum: nicht unter der 5. Dezimalverreibung.

 

Wirkung. Apis wirkt auf Haut und Schleimhäute, auf Nieren, Blase und weibliche Geschlechtsorgane.

Die Haut ist blaß, kühl und geschwollen, besonders um die Augen herum, manchmal aber auch heiß und rot mit rose- oder nesselartigem Ausschlag. Entzündung der Augen, namentlich der Hornhaut mit Lichtscheu und Tränenfluß. — Schwindel, Kopfschmerz, besser durch Zusammenpressen des Kopfes mit den Händen, Gehirnreizungserscheinungen. — Halsentzündung mit Bläschen im Halse und auf der Zunge. — Vollheit und Aufgetriebenheit des Unterleibes mit Schweratmigkeit; Schmerzen beim Harnlassen, Harndrang mit spärlichem Abgange trüben Harnes, der oft Eiweiß enthält; weicher, dünner Stuhlgang.

Charakteristische Kennzeichen. Verschlimmerung der meisten Beschwerden abends und nachts. Am Tage Schläfrigkeit. Schnell zunehmende Schwäche. Mutlose, gleichgültige Gemütsverfassung, im Gegensatz zur Belladonna, welche bei reizbaren, unruhigen Kranken angezeigt ist.

Anwendung bei Kranken. Wichtiges Mittel bei fieberhaften Hautkrankheiten, z. B. Rose und Scharlach, bei Entzündungen der Augen und des Halses u. a. bei Diphtherie, ferner bei Nieren- und Blasenleiden, Wassersucht infolge von Nierenentzündungen und bei Entzündungen und Geschwülsten der weiblichen Geschlechtsorgane, besonders der Eierstöcke.



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