Home  Impressum  Copyright
Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis II. Gesundheitslehre und Behandlungsweisen I. Kurz zusammengefasste Gesundheitslehre

[Die Atmung]

Nicht weniger wichtig als die Ernährung, ist die Atmung zur Erhaltung einer guten Gesundheit. Wir können keine Minute ohne das Lebenselement Luft existieren. Die Lungen haben die Aufgabe, einerseits den Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen und dem Blute zuzuführen, andererseits verbrauchte Stoffe, besonders die schädliche Kohlensäure, aus dem Blute auszuscheiden. Gesunde und kräftige Lungen sind deshalb für die Gesundheit gerade so nötig, wie das Einatmen einer reinen, sauerstoffreichen Luft. Viele Menschen atmen auf ganz oberflächliche Weise, sodaß die Lungenspitzen nicht genügend arbeiten und dadurch Brutstätten von Tuberkelbazillen werden können. Oft wird auch die Lufterneuerung in Wohn- und Geschäftsräumen und Fabriken, wo viele Leute zusammen wohnen oder arbeiten, auf die ärgste Weise vernachlässigt. "Luft ist das Brot der Lungen." Niemand würde schmutziges Brot essen wollen, aber verdorbene Luft wird von jedermann bereitwilligst eingeatmet. Weil man nicht sehen kann, wie verunreinigt die Luft ist, und weil das Geruchsorgan vieler Menschen nicht gelernt hat, schlechte Luft von guter zu unterscheiden, bemerkt es mancher nicht einmal, wenn die Zimmerluft verdorben ist, oder betrachtet es als ein unvermeidliches Übel. Wir weisen deshalb nachdrücklich hin auf die Notwendigkeit einer ausgiebigen Ventilation in Wohn- und Schlafräumen, Fabriken und Werkstätten. Man öffne auch im Winter Türen und Fenster von Zeit zu Zeit und sorge für Durchzug, ohne selbst im Zug zu bleiben. Fünf Minuten auf diese Weise gelüftet, wirkt besser, als eine Stunde lang eine Spalte des Fensters offen zu halten. Die folgenden Ratschläge sind wert, beachtet zu werden:

I. Sorge stets für reine, frische Luft in Wohn- und Schlafzimmer, Kontor und Werkstätte.

II. Genieße so viel wie möglich die freie Luft, so oft Zeit und Beschäftigung es zulassen.

III. Sorge für gute Entwicklung und Übung der Lungen und des Brustkastens, besonders aber der Lungenspitzen, durch tiefe und langsame Ein- und Ausatmungen in reiner, frischer Luft.

IV. Übe die Atmungsmuskeln durch Spaziergänge auf ansteigenden Wegen und durch Turnübungen.

V. Übe dich in lautem Vorlesen und Singen, zwei vorzüglichen Arten von Atmungsgymnastik.

VI. Atme so viel wie möglich durch die Nase, besonders aber beim Übergang aus erhitzten Räumen in die kalte Luft.



DRUCKVERSION
WEITEREMPFEHLEN

Die Ernährung - Körperbewegung