3. Schülerhaftigkeit.


Sehr häufig trifft man auch Menschen an, die den Eindruck machen, als wären sie an einem Punkt ihrer Entwicklung stecken geblieben und könnten über das Schülerstadium nicht hinauskommen. Sie sind im Haus, im Leben, in der Gesellschaft, im Beruf immer schülermäßig, lauern und spitzen immer die Ohren, wie wenn sie, um etwas sagen zu dürfen, ein Zeichen geben wollten. Man findet sie immer bestrebt, rasch eine Antwort zu haben auf eine Frage, die irgendwo in der Gesellschaft fällt, als ob sie jemand zuvorkommen und zeigen wollten, daß auch sie etwas darüber wüßten und eine gute Note erwarten würden. Es liegt im Wesen solcher Menschen, daß sie nur in bestimmten Formen ihres Lebens Sicherheit fühlen und sich nicht mehr wohl befinden, wenn sie in eine Situation geraten, auf die sie ihre Schüler­schablone nicht anwenden können. Auch dieser Typus zeigt verschiedene Niveauunterschiede. In weniger sympathischen Fällen wird er trocken, nüchtern und wenig umgänglich anmuten oder er kann den Grundgelehrten spielen wollen, der entweder alles weiß oder alles nach Regeln und Formeln einzuteilen versucht.


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