Theosis

Theosis (theôsis, deificatio): Vergottung, Verähnlichung mit Gott, Aufgehen in der Gottheit im Zustande der Ekstase (s. d.) oder (durch seelische Läuterung) als Endziel der Entwicklung der Welt (so schon im indischen Pantheismus). Als Ziel des sittlichen (s. d.) Handelns bestimmt die Theosis PLATO (omoiousthai theô, Rep. X, 613 B). peirasthai chrê enthende ekeise pheugein hoti tachista. phygê de homoiôsis theô kata to dynaton. homoiôsis de dikaion kai hosion meta phronêseôs genesthai (Theaet. 176 A. vgl. Phaed. 62 B, 66 B, 67 A. vgl. ARISTOTELES, Eth. Nic. X, 7). Ähnlich lehren PHILO (Leg. alleg. III, 9, »cum deo confusio«), PLOTIN (Enn. I, 2, 3. V, 8, 11). - Nach PETRUS sollen die Gläubigen der göttlichen Natur teilhaftig werden (hina dia toutôn genêthe theias koinônoi physeôs, I, 3 f.. vgl. Psalm 82, 1). Von der Deification des Menschen spricht HILARIUS (De trin. IX, 4), so auch CLEMENS ALEXANDRINUS (ekteleitai ... kat' eikona tou didaskalou en sarki peripolôn theos; anapausis en theô, Strom. VII, 1 6), IRENAEUS, HIPPOLYTUS, MAXIMUS CONFESSOR (Quaest. in script. 22). - Nach DIONYSIUS AREOPAGITA ist die theôsis - hê pros ton theon hôs ephekton aphomoiôsis te kai henôsis (De eccles. hier. 2). Nach SCOTUS ERIUGENA ist das Ziel aller Dinge die Rückkehr in Gott (De div. nat. V, 3). Auf der letzten Stufe wird Gott alles in allem sein (l. c. V, 8. V, 10. V, 20. V, 23. V, 25. V, 41. vgl. II, 8. III, 15). Nach den Amalricanern verliert die Seele ihr Eigensein (»suum esse«), »accipit verum esse divinum« (bei Gerson, De myst. theol. 41). - Die Teilnahme der Seligen an Gott erörtert ANSELM (Proslog. 25). BERNHARD VON CLAIRVAUX spricht von »deificari... in Dei penitus transfundi voluntatem«. ECKHART lehrt den »vergotteten Menschen«. »Darumb, wenn ich komen darzu, das ich mich gebild in nichts und nicht gebilde in mich und usstrag und usswirf was in mir ist, so mag ich gesetzt werden in das bloß Wesen Gottes« (Deutsche Myst. II, 643 ff.). - NICOLAUS CUSANUS erklärt: »Ablatio omnis alteritatis et diversitatis et resolutio omnium in unum, quae est transfusio unius in omnia. Et haec est theôsis ipsa« (De filiat. Dei, f. 67, 1). Als Ziel des Menschen betrachtet die Theosis PICO.


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