Takt (tactus, Berührung) bedeutet: 1) die Aufeinanderfolge gehobener und nicht gehobener (von der Aufmerksamkeit länger oder kürzer festgehaltener) Eindrücke (vgl. WUNDT, Gr. d. Psychol.3, S. 176 ff.). 2) das Feingefühl für das Schickliche, Seinsollende (sittlicher Takt, logischer Takt). Nach IHERING ist der Takt die Bewährung des Schicklichkeitsgefühls im Handeln, der »sichere Treffer des Gefühls« (Zweck im Recht II, 44). Nach TH. ZIEGLER ist er »die Treffsicherheit des Gefühls überhaupt, namentlich auch in den äußeren Fragen des Anstandes und der Schicklichkeit« (Das Gef.2, S. 177). Nach UNOLD ist der Takt sittliches Formgefühl, das uns das Gute als das Schöne, Geziemende schätzen und üben läßt (Gr. S. 203). Vgl. LAZARUS, Leb. d. Seele II, 261 f.