Qualität der Empfindung ist die inhaltliche Bestimmtheit der Empfindung, die sie von anderen Empfindungen des gleichen Sinnesgebietes unterscheiden läßt (z. E. rot, Ton C, süß). Die Empfindungsqualität ist an sich etwas Einfaches, wenn sie auch in funktioneller Beziehung zu zusammengesetzten physiologischen und physikalischen Prozessen stehen kann, mit denen sie niemals eins ist. WUNDT erklärt: »Jede einfache Empfindung, jedes einfache Gefühl hat eine bestimmte qualitative Beschaffenheit, die es allen andern Empfindungen und Gefühlen gegenüber charakterisiert« (Gr. d. Psychol.5, S. 37). Jede Qualität läßt sich in ein bestimmtes Kontinuum derart einordnen, »daß man von einem bestimmten Punkt eines solchen zu jedem beliebigen andern Punkt desselben durch stetige Übergänge gelangen kann«. »Aber diese Kontinua der Qualitäten, die sich als Qualitätensysteme bezeichnen lassen, zeigen Unterscheide sowohl in der Mannigfaltigkeit ihrer Abstufungen wie in der Zahl der in ihnen möglichen Richtungen. In ersterer Hinsicht können wir gleichförmige und mannigfaltige, in letzterer Hinsicht eindimensionale und mehrdimensionale Qualitätensysteme unterscheiden« (l. c. S. 38 f.). Außer den Intensitäts- gibt es auch Qualitätsgrade (l. c. S. 305). Nach R. WAHLE sind psychische Qualitäten einfach, haben keine Intensität (s. d.), sondern stellen sich nur in einem »Aggregate« dar (Das Ganze d. Philos. S. 192 f.). Es gibt daher}eine Meßbarkeit von Empfindungsintensitäten (l. c. S. 193). - Nach G. VILLA haben die psychischen Prozesse, für sich allein betrachtet, nur Qualität, nicht Quantität (Einleit. in d. Psychol. S. 139). Vgl. Empfindung, Elemente des Bewußtseins, Gefühl, Intensität.