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454. Enden, Endigen¹⁾. Vollbringen²⁾. Vollenden³⁾. Beenden, Beendigen⁴⁾.

1) To finish.
2) Accomplish, spend.
3) Finish (put the flnishing stroke to).
4) Terminate.
1) Finir.
2) Accomplir.
3) Consommer (achever).
4) Terminer.
1) Finire.
2) Compire (dar compimento).
3) Consumare (recar a fine).
4) Terminare.

Enden und beenden heißt, den letzten Teil eines Ganzen oder sein Ende wirklich machen; vollbringen oder vollenden bezieht sich auf das Ganze und bezeichnet, daß man durch Beendigung des letzten Teiles mit der ganzen Arbeit zustande gekommen ist. Derjenige hat seinen Tag nützlich vollbracht und vollendet, der den ganzen Tag über etwas Nützliches getan hat; man kann aber einen Tag, den man in Zerstreuungen, Vergnügungen und Müßiggang zugebracht, noch nützlich enden, wenn man auch nur in den letzten Stunden desselben noch etwas Nützliches tut. Vollenden unterscheidet sich aber von vollbringen dadurch, daß es sich auf die Vollkommenheit bezieht, die ein Werk durch die letzte Arbeit erhält. Ein Künstler vollendet sein Gemälde durch den letzten Pinselstrich, indem er ihm den höchsten Grad der Vollkommenheit mitteilt, dessen es fähig ist. Ein Gemälde ist noch nicht vollendet, wenn es diesen Grad der Vollkommenheit noch nicht hat; man nennt es hingegen ein vollendetes Werk, wenn ihm keine Schönheit und Vollkommenheit seiner Art mehr fehlt. „Verlassener Pygmalion! Wer von den Göttern wird dein Werk vollenden?“ Ramler. Beenden weist auf ein Objekt hin, das geendet wird, es ist also immer transitiv, während enden vorwiegend intransitiv ist, obwohl es auch transitiv gebraucht wird. Endigen und beendigen sind jüngere Bildungen (etwa seit Mitte des 17. Jahrhunderts), die jetzt in der Umgangssprache am üblichsten sind, indes enden und beenden gegenwärtig mehr auf die höhere Sprechweise eingeschränkt sind, namentlich auf die poetische. „Und eh’ der König noch geendet.“ Schiller, Ring d. Polykr. „Noch keinen sah ich fröhlich enden,“ usw. Ebenda,