Komplikation

Komplikation: Verbindung, Vereinigung, Vereinheitlichung einer Mannigfaltigkeit: 1) Metaphysisch. Nach NICOLAUS CUSANUS ist die Welt eine Explikation Gottes, und dieser die »complicatio omnium«, »Deus complicite est omnia« (De doct. ignor. II, 3). Auch R. FLUDD erklärt, »ut omnes res essent complicite in potentia divina« (Phil. Mos. 1, 3, 2). 2) Psychologisch. Nach HERBART »komplizieren« sich die nicht entgegengesetzten Vorstellungen (wie Ton und Farbe), soweit sie ungehemmt zusammentreffen, im Bewußtsein zu einem Ganzen, entweder vollkommen oder unvollkommen (Lehrb. z. Psychol.3, S. 21 f.). Nach FORTLAGE sind Komplikationen Verbindungen ungleichartiger Bewußtseinsinhalte (Psychol. I, 169, 174). Nach LIPPS ist Komplikation »die räumliche Verbindung disparater Vorstellungsinhalte« (Gr. d. Seelenleb. S. 579). WUNDT versteht unter Komplikationen »die Verbindungen zwischen ungleichartigen psychischen Gebilden« (Gr. d. Psychol.5, S. 281). Gegenüber der Assimilation erscheint die Komplikation als eine losere Verbindung (ib.). Unter den verbundenen Gebilden ist eines das »herrschende«, klarer bewußte (l.c. S. 2S2). Oft ist die Existenz einer Komplikation nur durch ihre Gefühlswirkung bemerkbar (ib.). Nach KÜLPE sind Komplikationen Verbindungen von Empfindungen, »bei denen die gleichzeitigen Komponenten verschiedenen Sinnen angehören« (Gr. d. Psychol. S. 328).


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