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Zwangsneurose, Zwangshandlungen

Zwangsneurose eine Reihe von Krankheitszuständen, deren gemeinsames Kennzeichen das lebhafte Gefühl der Überwältigung durch sich aufdrängende Vorstellungen und Befürchtungen bildet, KRÄPELIN, mit den wesentlichen Gruppen: Zwangsvorstellungen, Zwangsbefürchtungen (Phobien, s. d.) und Zwangsantriebe, von den krankhaften Trieben, s. d., den Zwangshandlungen, zu unterscheiden. Der Name Zwangsvorstellung ist von KRAFFT-EBING 1867 für Vorstellungen eingeführt, die sich auf dem Boden depressiver Verstimmung unwiderstehlich aufdrängen; französische Nervenärzte hatten schon seit 1835 die Zweifel- und Grübelsucht beschrieben; in Deutschland legte WESTPHAL 1877 den Zwangsvorstellungen den heutigen Begriff unter, hielt sie aber für eine rein intellektuelle Erscheinung, ohne Affektgrundlage, bei sonst ungestörter Intelligenz. Nach der heutigen Auffassung handelt es sich bei der Z. darum, daß affektbetonte Vorstellungen nicht mit der normalen Denkenergie bewältigt werden, auch bei sonst energischen Menschen, denen aber die richtige Selbstbeherrschung ihrer Affekt Vorstellungen fehlt, M. FRIEDMANN, Form der Psychasthenie.