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Transzendentale Analytik

Analytik, transzendentale. Die „transzendentale Analytik“ ist der erste Teil der „transzendentalen Logik“ (s. d.), nämlich jener, welcher „die Elemente der reinen Verstandeserkenntnis vorträgt, und die Prinzipien, ohne welche überall kein Gegenstand gedacht werden kann“. Sie ist eine „Logik der Wahrheit“. „Denn ihr kann keine Erkenntnis widersprechen, ohne daß sie zugleich allen Inhalt verlöre, d. i. alle Beziehung auf irgendein Objekt, mithin alle Wahrheit“, KrV tr. Log. Einl. IV (I 115—Rc 135). Die transzendentale Analytik ist „die Zergliederung unseres gesamten Erkenntnisses a priori in die Elemente der reinen Verstandeserkenntnis. Es kommt hierbei auf folgende Stücke an: 1. Daß die Begriffe reine und nicht empirische Begriffe seien. 2. Daß sie nicht zur Anschauung und zur Sinnlichkeit, sondern zum Denken und Verstande gehören. 3. Daß sie Elementarbegriffe seien und von den abgeleiteten oder daraus zusammengesetzten wohl unterschieden werden. 4. Daß ihre Tafel vollständig sei und sie das ganze Feld des reinen Verstandes gänzlich ausfüllen.“ Diese Vollständigkeit ist nur möglich vermittels einer „Idee des Ganzen der Verstandeserkenntnis a priori“ sowie durch ihren „Zusammenhang in einem System“. Die transzendentale Analytik besteht aus zwei Büchern, der (transzendentalen) „Analytik der Begriffe“ und der „Analytik der Grundsätze“, KrV Anfang der tr. Anal. (I 117—Rc 136 f.). Die „Analytik der Begriffe“ ist nicht die Analysis derselben als Zergliederung ihres Inhaltes zur Verdeutlichung derselben, sondern die „Zergliederung des Verstandesvermögens selbst, um die Möglichkeit der Begriffe a priori dadurch zu erforschen, daß wir sie im Verstande allein, als ihrem Geburtsorte, aufsuchen und dessen reinen Gebrauch überhaupt analysieren“. „Wir werden also die reinen Begriffe bis zu ihren ersten Keimen und Anlagen im menschlichen Verstande verfolgen, in denen sie vorbereitet liegen, bis sie endlich bei Gelegenheit der Erfahrung entwickelt und durch eben denselben Verstand, von den ihnen anhängenden empirischen Bedingungen befreit, in ihrer Lauterkeit dargestellt werden“, KrV tr. Anal. Anfang des 1. B. (I 118—Rc 137 f.).