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Logik der Tiere

Kehren wir zu den Tieren zurück. Es kann uns jetzt nicht mehr überraschen, dass sie, die in ihrer Art Naturwissenschaft treiben, ohne Menschensprache, auch Logiker sind, wieder ohne Menschensprache. Sie ziehen Schlüsse.

Darwin erzählt (nach Professor Möbius) die Geschichte von einem Hecht, der einen falschen Schluß zog. Man teilte seinen Behälter durch eine Glasplatte und setzte einige Fische in den benachbarten Raum. In seiner Jagd auf die Fische stieß der Hecht bis zur Betäubung gegen die unsichtbare Glasplatte. Drei Monate marterte er sich, bevor er durch Schaden klug wurde. Dann aber brachte er die empfangenen Stöße mit den Fischen in logische Verbindung, hielt sie für Zauberer und rührte sie auch nicht mehr an, als die Glasplatte entfernt worden war. Jeder Tierfreund kann ähnliche Züge an unseren Hunden und Katzen beobachten.

Wir sind geneigt, diesen klugen Hecht für dumm zu halten, weil er seinen falschen Schluß wohl ohne Aristoteles und ohne Sprache vollzogen hat. Die Menschen aber haben trotz Aristoteles und trotz ihrer Sprache immerzu solche Schlüsse gezogen. Sie haben jahrhundertelang an die Astrologie geglaubt, und heute noch vermeiden die Juden das Schweinefleisch und fürchten die Christen die Zahl dreizehn, weil irgend ein kluger Hecht unter ihren Vorfahren sich einmal den Schädel an einer unsichtbaren Glasscheibe eingerannt und den Grund hinter ihr gesucht hat.  

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