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Harmlosigkeit der Metaphysik in der Zukunft

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Harmlosigkeit der Metaphysik in der Zukunft. — Sobald die Religion, Kunst und Moral in ihrer Entstehung so beschrieben sind, dass man sie vollständig sich erklären kann, ohne zur Annahme metaphysischer Eingriffe am Beginn und im Verlaufe der Bahn seine Zuflucht zu nehmen, hört das stärkste Interesse an dem rein theoretischen Problem vom „Ding an sich“ und der „Erscheinung“ auf. Denn wie es hier auch stehe: mit Religion, Kunst und Moral rühren wir nicht an das „Wesen der Welt an sich“; wir sind im Bereiche der Vorstellung, keine „Ahnung“ kann uns weitertragen. Mit voller Ruhe wird man die Frage, wie unser Weltbild so stark sich von dem erschlossenen Wesen der Welt unterscheiden könne, der Physiologie und der Entwicklungsgeschichte der Organismen und Begriffe überlassen.