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Des Morgens

Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher
    Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt
          Ihr schwankes Haupt und im Geblätter
                Rauscht es und schimmert; und um die grauen

Gewölke streifen rötliche Flammen dort,
     Verkündende, sie wallen geräuschlos auf;
          Wie Fluten am Gestade, wogen
                Höher und höher die Wandelbaren.

Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell,
    Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort!
          Denn offner fliegt, vertrauter dir mein
                Auge, du Freudiger! zu, solang du

In deiner Schöne jugendlich blickst und noch
    Zu herrlich nicht, zu stolz mir geworden bist;
          Du möchtest immer eilen, könnt ich,
                Göttlicher Wandrer, mit dir! — doch lächelst

Des frohen Übermütigen du, daß er
    Dir gleichen möchte; segne mir lieber dann
          Mein sterblich Tun und heitre wieder
                Gütiger! heute den stillen Pfad mir.