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Christentum


In den »Vorlesungen über die Methode des akadem. Studiums« (1803), einer gemeinverständlich gehaltenen Schrift, spricht Schelling von den im Absoluten enthaltenen Ideen. Sie sind die »einzigen Mittler, wodurch die besonderen Dinge in Gott sein können«. Sie sind »Monaden«, »lebendig«, sind gleich Gott produktiv und bilden ihre Wesenheit in das Besondere hinein, sie verhalten sich wie die »Seelen der Dinge«. Die Ideen sind die »Wesenheiten der Dinge als gegründet in der Ewigkeit Gottes«, die ewigen Urbilder der Dinge in der Vernunftanschauung. Die Philosophie ist die »Wissenschaft der Ideen«, »unmittelbare Darstellung und Wissenschaft des Urwissens selbst«. In der Natur wird Gott gleichsam exoterisch, sie ist die reale Seite des Absoluten, »nur ein Moment oder Durchgangspunkt in dem ewigen Akt der Einbildung der Identität in die Differenz«. Die ideale oder geistige Welt ist die Einheit, wodurch die Dinge in die Identität als ihr Zentrum zurückgehen und im Unendlichen sind. In der idealen Welt, besonders in der Geschichte, legt das Göttliche die Hülle ab, sie ist »das laut gewordene Mysterium des göttlichen Reiches«. Die Individuen sind hier »Werkzeuge einer ewigen Ordnung der Dinge«. Die Geschichte ist der »große Spiegel des Weltgeistes«, das »ewige Gedicht des göttlichen Verstandes«. Das Christentum faßt die Geschichte als Vorsehung auf. Die Dreieinigkeit bedeutet philosophisch, »daß der ewige, aus dem Wesen des Vaters aller Dinge geborene Sohn Gottes das Endliche selbst ist, wie es in der ewigen Anschauung Gottes ist«. Die Menschwerdung Gottes ist eine Menschwerdung von Ewigkeit; der Mensch Christus ist in der Erscheinung nur der Gipfel.


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Seite zuletzt aktualisiert: 25.10.2006