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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe XV. Erste Hilfe bei plötzlichen Unfällen

[Die künstliche Atmung]

3. Die künstliche Atmung ist eins der wichtigsten Hilfsmittel, um einen Bewußtlosen oder Scheintoten in das Leben zurückzurufen. Dieselbe sollte stets da angewendet werden, wo die natürliche Atmung stillzustehen scheint. Die beste Methode hat Dr. Silvester angegeben. Sie wird auf folgende Weise ausgeübt: man legt den Scheintoten auf den Rücken, wobei man den Kopf und die Schultern durch ein untergeschobenes Kissen oder ein zusammengelegtes Kleidungsstück etwas erhöht. Sodann stellt man sich hinter den Kopf des Scheintoten, ergreift beide Arme desselben dicht über den Ellenbogen, zieht sie gleichmäßig und langsam aufwärts über den Kopf, hält sie hier einige Augenblicke lang fest und bringt sie dann wieder nach abwärts, wobei man sie gegen die Seiten der Brust fest andrückt. Diese Bewegungen, welche den Zweck haben, Luft in die Lunge zu ziehen und sie wieder hinauszupressen, müssen etwa 15 mal in der Minute solange ausgeführt werden, bis eine selbständige Atembewegung wahrgenommen wird. Da dies zuweilen mehrere Stunden dauern kann, ist es gut, wenn verschiedene Helfer sich abwechseln können, da die Arbeit auf die Dauer für einen Mann zu anstrengend ist. Ein plötzlicher Farbwechsel des Gesichts ist gewöhnlich das erste Zeichen der Rückkehr des Lebens, worauf der Brustkasten sich allmählich von selbst zu bewegen anfängt. Man sieht gleichsam das Leben in einen toten Körper zurückkehren. Ist es möglich, so flöße man dem Erwachenden jetzt warmen Kaffee oder Wein teelöffelweise ein; ist dann das Bewußtsein völlig zurückgekehrt, so lasse man den Geretteten ungestört schlafen, wenn er Neigung dazu hat.



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