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Jacob Voorhoeve Homöopathie in der Praxis III. Behandlung der Krankheiten und erste Hilfe I. Charakteristik der wichtigsten homöopathischen Arzneimittel

26. Nitri acidum

Zwei Gewichtsteile Salpetersäure werden mit drei Gewichtsteilen destillierten Wassers vermischt, hieraus wird die 2. Dezimalverdünnung mit destilliertem Wasser bereitet, die 3. Verdünnung wird mit verdünntem Alkohol, die 4. und höhere werden mit starkem Alkohol angefertigt.

Gebräuchliche Präparate: 4. und höhere Dezimalverdünnungen.

 

Wirkung. Die Homöopathie macht von den ätzenden Eigenschaften dieses Mittels keinen Gebrauch, sondern benutzt die sekundäre Wirkung, welche sich auf die Schleimhäute erstreckt (besonders an Stellen, wo diese mit der Haut in Berührung kommen, u. a. Mund, After, Scheide) und sich in einer krankhaften Zusammensetzung des Blutes äußert.

Schwindel, durch Bewegung verschlimmert, reißende Schmerzen in den Schädelknochen, Ohrensausen, Tropfen schwarzen Blutes aus der Nase. — Rheumatische Schmerzen in verschiedenen Körperteilen, welche plötzlich auftreten und ebenso wieder verschwinden. — Schlechter Geschmack im Munde, übelriechender Atem, Geschwüre in der Nase und im Halse, Widerwillen gegen Fleisch und Brot, Leibschmerzen, schleimiger, blutiger, übelriechender Durchfall, welcher den After wund macht. — Brustschmerzen mit grünlichem, eitrigem Auswurf, Kurzatmigkeit und Herzklopfen. — Schmerzen in der Nierengegend und beim Wasserlassen, brauner, blutiger Urin, Jucken und Geschwüre an den Geschlechtsteilen. — Gelbe Flecken auf der Haut, Kopfausschlag, leichtblutende Geschwüre, Anschwellung und Vereiterung von Drüsen, Schmerzen und Geschwulst der Knochen.

Charakteristische Kennzeichen. Empfindlichkeit für kalte Luft, Widerwillen gegen Anstrengung. Besonders von Nutzen bei mageren Personen mit dunklem Haar, welche sich leicht erkälten, zu Blutungen neigen und öfters an Durchfall leiden.

Anwendung bei Kranken. Nitri acidum paßt besonders bei Krankheits­zuständen, welche durch schlechte Zusammensetzung des Blutes infolge von Ansteckung verursacht sind; bei Syphilis, wenn Quecksilber ohne Erfolg angewendet worden ist, und bei chronischer Quecksilbervergiftung; ferner bei Nierenkrankheiten mit wassersüchtigen Anschwellungen und Blutharnen; bei Diphtherie mit Nierenentzündung und bei typhösem Fieber mit Darmblutungen.



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25. Natrum muriaticum - 27. Nux vomica