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Herba Salviae

Herba Salviae, Salbei (Salvia officinalis L.). Die bei uns viel in Gärten kultivierte, wohlriechende, etwas aromatisch-bitter schmeckende, gelinde zusammenziehende Salbei ist ein beliebtes Volksmittel. Die grünen Blätter dienen zur Reinigung der Zähne und zur Erhaltung derselben, auch gegen blutendes Zahnfleisch, — der Tee wird warm mit etwas Sauerhonig als Gurgelwasser bei leichten katarrhalischen Bräunen angewandt; kalt getrunken ist er auch gegen die entkräftenden Schweiße hektischer Personen, gegen zu starken Milchfluss (Galactirrhoea nimia), gegen Verschleimung der Lungen, der Harn- und Geschlechtsorgane zu empfehlen. — Bäder, von Salbei bereitet, rühmt Fr. Hoffmann gegen Unfruchtbarkeit. (S. Osiander l. c. p. 390.) Ist das Übel mehr Fehler des Temperaments, wie z. B. bei phlegmatischen, wenig reizbaren, blassen, hagern, im Gange und der Haltung trägen, auch geistesarmen, oft eingezogen lebenden, blöden, menschenscheuen Frauen; so vermögen folgende Bäder, alle zwei Tage gebraucht und acht Wochen fortgesetzt, mehr, als alle innerliche Arzneien:

Nr. 91. Nimm: Salbeiblätter, Rosmarin und Sadebaum, von jedem ein halb Pfund; Alles wird zerschnitten, in einen leinenen Beutel getan, derselbe zugebunden und in einen Kessel, mit zehn Maß kaltem Wasser aufs Feuer gesetzt, bis kurz vor dem Kochen, infundiert, und diese Brühe dann zu dem mäßig warmen Wasserbade geschüttet. — Die Frau verweilt Dreiviertelstunde im Bade, wobei die Oberschenkel, die Genitalien und die Kreuzgegend mit nassgemachtem Flanell fleißig frottiert werden. Gegen den Keuchhusten rühmt Max. Stoll einen Salbeitee, zumal von der Salvia sclarea, mit Milch gekocht, ganz vorzüglich. (Max. Stoll D. med. ad morbos chron. V. II. p. 229.)