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Der psychologische Takt der Deutschen scheint mir durch eine ganze Reihe von Fällen in Frage gestellt, deren Verzeichniss vorzulegen mich meine Bescheidenheit hindert. In Einem Falle wird es mir nicht an einem grossen Anlasse fehlen, meine These zu begründen: ich trage es den Deutschen nach, sich über Kant und seine „Philosophie der Hinterthüren,” wie ich sie nenne, vergriffen zu haben, — das war nicht der Typus der intellektuellen Rechtschaffenheit. — Das Andre, was ich nicht hören mag, ist ein berüchtigtes „und”: die Deutschen sagen ,”Goethe und Schiller,” — ich fürchte, sie sagen „Schiller und Goethe” ... Kennt man noch nicht diesen Schiller? — Es giebt noch schlimmere „und”; ich habe mit meinen eigenen Ohren, allerdings nur unter Universitäts-Professoren, gehört „Schopenhauer und Hartmann.”

 

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Die geistigsten Menschen, vorausgesetzt, dass sie die muthigsten sind, erleben auch bei weitem die schmerzhaftesten Tragödien: aber eben deshalb ehren sie das Leben, weil es ihnen seine grösste Gegnerschaft entgegenstellt.

 


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