Bücher


Die jetzt in der »großen Halle« befindliche Bibliothek umfaßt, wie schon hervorgehoben, bis gegen 12000 Bände. Während der Plünderungstage von 1806 ging nachweislich einiges verloren; im ganzen jedoch war der Bücherschaden nicht groß, da sich die Raublust des Feindes auf praktisch verwendbarere Dinge richtete.

Den Anfang einer Bibliothek machte der Oberjägermeister um 1720, von welcher Zeit an sie rasch und beständig wuchs, da sämtlichen Hertefelds, insonderheit denen des vorigen Jahrhunderts ein literarischer Zug innewohnte. Jeder sammelte natürlich seiner speziellen Neigung entsprechend, wodurch es kam, daß Friedrich Leopold von Hertefeld die Bibliothek auf dem Gebiete der Geschichte, Karl von Hertefeld auf dem der Nationalökonomie bereicherte. Das Wertvollste wurde aus der Hinterlassenschaft der Stiftsdame Henriette von Hertefeld (Schwester Friedrich Leopolds) übernommen. Ich erwähnte dessen schon. Am reichsten in der Bibliothek überhaupt sind Memoiren und Chroniken vertreten, auch illustrierte Bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. So finden sich beispielsweise: Dantes göttliche Komödie vom Jahre 1564, Ausgabe von Sansovius in Folio; Biblische Darstellungen, namentlich aus Buch Hiob, von Johannes Frellonius, illustriert von Holbein, Lyon 1547; die Psalmen von Ambrosius Lobwasser, in Musik von Claudin le jeune, Amsterdam bei Elzevir 1646.

Auch eine Kupferstichsammlung ist vorhanden, mit zahlreichen Blättern von Albrecht Dürer, Holbein, Lukas von Leyden, Salvator Rosa, Rembrandt und anderen mehr.




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Seite zuletzt aktualisiert: 12.11.2007 
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