Bilder: Landschaften und Porträts


Die Bilder, Landschaften und Porträts, die Jagdhaus Dreilinden aufweist, befinden sich zu größerem Teil im Arbeitszimmer des Prinzen.

Ich nenne zunächst die Landschaften mit und ohne Staffage: Winterlandschaft von Ed. Hildebrandt; Neapel von Gudin; Taormina von Geleng; Königssee von einem Unbekannten; Salzburg bei Mondschein von Hennings; Staffa (Fingalshöhle) von Ed. Krause; Tiroler Bauern von Kaltenmoor; Jagdszene: der Prinz mit befreundeten Herren ein Frühstück nehmend, von Steffeck; Tiroler Wilderer von Alb. Meuron. Einige dieser Bilder, so das schöne Bild: »Die Fingalshöhle« befanden sich im Besitz der Königin Elisabeth, Gemahlin König Friedrich Wilhelms IV., und gingen, laut Vermächtnis, an Prinz Friedrich Karl über.

Die Zahl der Porträts (unter ihnen auch eins des alten Zieten) ist nicht groß. Ein besonderes Interesse wecken mehrere größere Photographien, Bildnisse früherer persönlicher Adjutanten46 oder durch den Dienst näher attachierter Offiziere des Prinzen, die sämtlich während des siebziger Krieges fielen, bzw. ihren Wunden erlagen. Es sind dies die folgenden:

Oberst Graf Waldersee; gefallen bei Le Bourget als Kommandeur des Garde-Grenadierregiments Augusta.

Generalmajor von Diepenbroick-Grüter, 1850 bis 1853 persönlicher Adjutant des Prinzen, gefallen als Kommandeur der 14. Kavalleriebrigade: Brandenburger Kürassiere, Fürstenwalder Ulanen und 15. (Schleswig-Holsteinisches) Ulanenregiment, bei Vionville.

Generalmajor von Doering, Generalstabsoffizier des Prinzen 1859 in Stettin, fiel als Kommandeur der 9. Infanteriebrigade bei Mars la Tour.

Oberst von Zieten, 1853 bis 1856 persönlicher Adjutant des Prinzen, gefallen als Kommandeur der Zieten-Husaren bei Mars la Tour.

Oberst von Erckert, 1866 bis 1869 persönlicher Adjutant des Prinzen, gefallen als Kommandeur des Garderegiments bei St. Privat. Auf einen Wegweiser blickend, wurd' er von einer Kugel in den Kopf getroffen und saß eine Weile noch tot im Sattel. Man begrub ihn zunächst auf dem Begräbnisplatze von Sainte Marie aux Chênes, später wurde er exhumiert und nach Deutschland (wohin konnte ich nicht erfahren) zurückgebracht.

Oberst von Schack, Divisionsadjutant des Prinzen, fiel als Kommandeur des I. Hannöverschen Ulanenregiments Nr. 13 bei Mars la Tour.

Oberstleutnant von Stülpnagel, Divisionsadjutant des Prinzen, fiel als Bataillonskommandeur im I. Garde-Regiment zu Fuß bei St. Privat.

Major von Schmieden, Divisionsadjutant des Prinzen, Bataillonskommandeur im 5. Brandenburg. Inf.- Regiment Nr. 48, fiel bei Vendôme am 6. Januar 1871.

Hauptmann von Glasenapp, Divisionsadjutant des Prinzen, fiel als Kompanieführer im 8. Brandenburg. Inf.-Regiment Nr. 64 bei Vionville.

Hauptmann von Hadeln, Divisionsadjutant des Prinzen, fiel als Adjutant in der 8. Artilleriebrigade bei Vernéville (zwischen Amanvilliers und Gravelotte).

Zählt man hinzu, daß der (der Zeit nach) erste persönliche Adjutant des Prinzen, Leutnant von dem Busche-Münch, im Gefechte bei Wiesenthal am 20. Juni 1849 auf den Tod verwundet wurde, so wird sich nicht behaupten lassen, daß der persönlichen oder dienstlichen Adjutantur des Prinzen aus dieser Auszeichnung eine gesicherte Lebensstellung erwachsen wäre.

Neben dem Arbeitszimmer des Prinzen befindet sich ein Schlafkabinett. Es enthält eine Menge kleiner Schildereien und inmitten derselben ein einfach umrahmtes Balduin Möllhausensches Gedicht, das in einer Anzahl refrainartig gehaltener Strophen erst dem Prinzen und dann dem Klausner von Dreilinden die Huldigungen des Dichters darbringt.




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Seite zuletzt aktualisiert: 12.11.2007 
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