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Unter dem Wasserfall

Wer vor mir ließ von diesem Wasserfall,
von dieser Sonne sich begnaden!
Wer vor mir stand, das Haupt im All,
stolz an der Ewigkeit Gestaden!

Von Gott bin ich hier eingeladen,
so hoch in Gunst wie jedes Tier,
und hier ist niemand außer mir,
hier will ich frei von mir mich baden!

Was ich mir selbst schuf, nahm mich selbst nicht auf,
und Wort und Weib, sie wiesen nach den Schatten
und alles Leben wurde ein Ermatten,
zurück in mich lief meiner Welten Lauf.

Nun bin ich zu den Wundern heimgegangen
und auf der Gotteswelt allein.
Hier dieser Sonnenstrahl ist mein.
Wie hat die Schöpfung festlich mich empfangen!

Lust ohne Leiden, Liebe ohne Last,
Naturdrang ohne Scham und Schranken —
ich bin an Gottes goldnem Tisch zu Gast
und hab’ mir nichts mehr zu verdanken!

Weit hinter mir ist alles Weh und Wanken.
Wie hat der Wasserfall Bestand!
Wie segnet dieses Sonnenland
vor meiner Nacht mir die Gedanken!