Zum Hauptinhalt springen

269. Beichten¹⁾. Bekennen²⁾. Gestehen³⁾. Einräumen⁴⁾.

1) To confess, make auricular confession.
2) Acknowledge.
3) Own, confess.
4) Admit, concede.
1) Confesser (ses péchés).
2) Confesser, reconnaître.
3) Avouer Avouer (confesser).
4) Céder (concéder).
1) Confessare (i proprii peccati).
2) Riconoscere.
3) Confessare.
4) Ammettere, convenire.

Das Wort beichten (Verbum zu Beichte, das entstanden ist aus mhd. bîht, das wieder aus bíjiht zusammengezogen ist und zurückgeht auf mhd. bejëhen = bekennen, aussagen) hat zunächst einen kirchlichen Gebrauch und bedeutet: seine Sünden dem Seelsorger bekennen. Zuweilen wird es auch auf andere Verhältnisse übertragen und bedeutet dann: einem, den wir höher achten, als uns selbst, unser Innerstes, namentlich eine geheime Schuld offenbaren. „Niemand beichtet gern in Prosa j doch vertraun wir oft sub rosa j in der Musen stillem Hain.“ Goethe, An die Günstigen. Bekennen unterscheidet sich von gestehen dadurch, daß bekennen schlechtweg bedeutet, etwas freiwillig bekannt machen, gestehen aber, etwas ungern und gewöhnlich erst nach längerem Zaudern und nach anhaltendem, von außen kommenden Drängen bekannt machen. „Du hofftest mir in ruh’gen Augenblicken | verborgenes Verhältnis zu bekennen, | drangvoller Wünsche holden Inbegriff, | Erfüllung hoffend, heiter zu gestehn.“ Goethe, Nat. Tocht. I, 1. Ob das, was man gesteht oder bekennt, etwas Gutes oder Böses sei, ob es Schande oder Ehre bringe, das bedingt keinen Unterschied zwischen beiden Wörtern. Ein Mörder, der sich aus Gewissensangst selbst angibt, bekennt sein Verbrechen, d. h. er macht sich selbst als den Täter bekannt, weil seine Gewissensangst ihm ein unausstehlicheres Übel scheint, als der Tod. Er gesteht es aber in der peinlichen Untersuchung, weil er es ungern will bekannt werden lassen, daß er der Täter davon ist. Man tadelt daher mit Unrecht bei Rousseaus berühmtem Buche die Übersetzung des Wortes: Confessions durch Bekenntnisse. Denn eben darum, weil Rousseau dieses Gute und Böse freiwillig von sich bekannt gemacht hat, sind es Bekenntnisse. Einräumen ist ein teilweises, bedingtes Gestehen, durch welches man dem anderen einen wirklichen oder scheinbaren Vorteil über sich gewährt. „Ich räume die Tatsache ein, bestreite aber die daraus gezogene Folgerung.“ Sanders.