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140. Arbeit¹⁾. Werk²⁾. Schöpfung³⁾.

1) Labour, work.
2) Work.
3) Creation.
1) Travail.
2) Ouvrage (oeuvre).
3) Création.
1) Lavoro.
2) Opera.
3) Creazione.

Arbeit kann sowohl die Anstrengung, das Tätigsein selbst, als auch das durch Arbeit Vollendete oder zu Vollendende bezeichnen. Werk (eig. das Gemachte, Erzeugte) kann in der ersten Bedeutung nicht gebraucht werden; es bezeichnet nur das durch Tätigkeit geschaffene oder zu schaffende Ganze. Werk ist edler als Arbeit und wird namentlich von Schöpfungen des Geistes, von dem, was die Wissenschaft und Kunst hervorbringt, gebraucht. Arbeit jedoch hebt mehr die Geschicklichkeit, sowie die Mühe und den Fleiß hervor, die auf den Gegenstand verwendet worden sind. Ein Werk kann nur der Meister in einem Fach vollbringen, eine Arbeit auch der ungeübteste Schüler. „Von der Stirne heiß | rinnen muß der Schweiß, | soll das Werk den Meister loben“ (Schiller, Glocke). Schöpfung bezeichnet sowohl das Schaffen wie das Geschaffene und hebt die geistige Erfindungskraft hervor. Es wird daher nur von geistigen Werken gebraucht und betont das Neue, das Eigenartige, das mit einem geschaffenen Werke hervortritt. Das Wort ist von dem göttlichen Schaffen, dem Hervorrufen aus dem Nichts hergenommen und stellt diese menschliche Tätigkeit als ein Abbild des göttlichen Schaffens, des creator spiritus, d. i. des „Geistschöpfers“ dar. Das Wort wird daher in der Regel von den Werken der Dichter, Künstler, Staatsmänner und Organisatoren gebraucht. Dramen wie Faust, Wallenstein, Tell, Iphigenie, Tasso u. a., Kompositionen wie der Nibelungenring, Tannhäuser, Meistersinger, die neunte Sinfonie, die Eroika u. a. sind großartige dichterische und musikalische Schöpfungen. Das deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Gestalt ist eine Schöpfung Bismarcks und des deutschen Volkes.