1331. Unbehaglich¹⁾. Unangenehm²⁾.
Unangenehm ist überhaupt alles, was in uns nicht das Gefühl des Wohlgefallens oder Wohlseins erregt (Gegens. angenehm, vgl. Art. 89), unbehaglich (Gegens. behaglich, vgl. Art. 262) nur das, was unsere äußere oder innere Ruhe stört. Ein Mensch von niedriger Gesinnung ist uns unangenehm; die Anwesenheit eines taktlosen Menschen kann einem feinfühlenden den Aufenthalt in einer Gesellschaft sehr unbehaglich machen. Ferner bezeichnet unbehaglich den ganzen Zustand, in dem wir uns befinden und der aus einer Menge von einzelnen kleinen Empfindungen besteht, unangenehm hingegen auch diese einzelnen kleinen Empfindungen selbst. Eine Musik, die unserer gegenwärtigen Gemütsstimmung zuwider ist, nennen wir eine unbehagliche, einzelne Töne unangenehm. Damit hängt noch der Hauptunterschied zusammen, daß die Unbehaglichkeit aus einem dunkeln Gefühle entsteht, das wir uns ebensowenig wie seine Ursachen deutlich machen können, während wir uns des Unangenehmen so wie seiner Ursachen klarer bewußt sind.
