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Postulate des empirischen Denkens

Postulate des empirischen Denkens. Zu den apriorischen Grundsätzen (s. d.) des reinen Verstandes, und zwar den „regulativen“, gehören die „Postulate des empirischen Denkens überhaupt“. „1. Was mit den formalen Bedingungen der Erfahrung (der Anschauung und den Begriffen nach) übereinkommt, ist möglich.“ „2. Was mit den materialen Bedingungen der Erfahrung (der Empfindung) zusammenhängt, ist wirklich.“ „3. Dessen Zusammenhang mit dem Wirklichen nach allgemeinen Bedingungen der Erfahrung bestimmt ist, ist (existiert) notwendig.“ Diese Postulate wenden die Kategorie der Modalität (s. d.) auf das Gegebene an, sie sind die „Grundsätze der Modalität“. Diese sind nur „Erklärungen der Begriffe der Möglichkeit, Wirklichkeit und Notwendigkeit in ihrem empirischen Gebrauche“, KrV tr. Anal. 2. B. 2. H. 3. Abs. 4 (I 249 f.—Rc 309 f.); vgl. Möglichkeit, Wirklichkeit, Notwendigkeit. — „Postulieren“ bedeutet hier nicht: einen Satzfür unmittelbar gewiß, ohne Rechtfertigung oder Beweis ausgeben. Eine „Deduktion“ (s. d.) synthetischer Sätze a priori ist notwendig. So wie ein mathematisches Postulat „die Synthesis enthält, wodurch wir einen Gegenstand uns zuerst geben und dessen Begriff erzeugen“, und zwar durch das geforderte Verfahren, so können wir mit demselben Rechte die Grundsätze der Modalität (s. d.) postulieren, „weil sie ihren Begriff von Dingen überhaupt nicht vermehren, sondern nur die Art anzeigen, wie er überhaupt mit der Erkenntniskraft verbunden wird“, ibid. Widerlegung des Idealismus (I 264 f.—Rc 325 f.).