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Dialektik der reinen praktischen Vernunft

Dialektik (transzendentale), der reinen praktischen Vernunft. Die natürliche Dialektik der praktischen Vernunft ist der Hang, wider die strengen Gesetze der Pflicht „zu vernünfteln und ihre Gültigkeit, wenigstens ihre Reinigkeit und Strenge, in Zweifel zu ziehen und sie womöglich unseren Wünschen und Neigungen angemessener zu machen, d. i. sie im Grunde zu verderben und um ihre ganze Würde zu bringen“. Diese Dialektik nötigt zu einer Kritik der praktischen Vernunft, GMS 1. Abs. (III 24 f.). Die reine Vernunft hat jederzeit ihre Dialektik, „denn sie verlangt die absolute Totalität der Bedingungen zu einem gegebenen Bedingten, und diese kann schlechterdings nur in Dingen an sich selbst angetroffen werden“. Aus der Anwendung dieser Vernunftidee auf Erscheinungen, als wären sie Sachen an sich, entspringt ein Schein, der durch den Widerstreit der Vernunft mit sich selbst in der Anwendung der Idee des Unbedingten auf Erscheinungen sich verrät. Dies führt zur Kritk des reinen Vernunftvermögens. Das gilt auch von der Vernunft in ihrem praktischen Gebrauche. „Sie sucht als reine praktische Vernunft zu dem Praktisch-Bedingten (was auf Neigungen und Naturbedürfnis beruht) ebenfalls das Unbedingte, und zwar nicht als Bestimmungsgrund des Willens, sondern, wenn dieser auch (im moralischen Gesetze) gegeben worden, die unbedingte Totalität des Gegenstandes der reinen praktischen Vernunft unter dem Namen des höchsten Guts“, KpV 1. T. 2. B. 1. H. (II 138 f.). Vgl. Gut.