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Nationalität

Nationalität. „Unter dem Wort Volk (populus) versteht man die in einem Landstrich vereinigte Menge Menschen, insofern sie ein Ganzes ausmacht. Diejenige Menge oder auch der Teil derselben, welcher sich durch gemeinschaftliche Abstammung für vereinigt zu einem bürgerlichen Ganzen erkennt, heißt Nation (gens)“, Anthr. 2. T. C (IV 260). Der Charakter eines Volkes hängt nicht bloß von der Regierungsart ab, auch nicht bloß von Klima und Boden, „denn Wanderungen ganzer Völker haben bewiesen, daß sie ihren Charakter durch ihre neuen Wohnsitze nicht veränderten, sondern ihn diesen nur nach Umständen anpaßten und doch dabei in Sprache, Gewerbart, selbst in Kleidung die Spuren ihrer Abstammung und hiermit auch ihren Charakter noch immer hervorblicken lassen“, ibid. (IV 263); vgl. Rasse.

„Weil es eine Absicht der Vorsehung ist, daß Völker nicht zusammenfließen, sondern durch zurücktreibende Kraft untereinander im Konflikte seien, so ist der Nationalstolz und Nationalhaß zur Trennung der Nationen notwendig ... Regierungen sehen diesen Wahn gern. Dieses ist der Mechanismus in der Welteinrichtung, welcher uns instinktmäßig verknüpft und absondert. Die Vernunft gibt uns anderseits das Gesetz, daß, weil Instinkte blind sind, sie die Tierheit an uns zwar dirigieren, aber durch Maximen der Vernunft müssen ersetzt werden. Um deswillen ist dieser Nationalwahn auszurotten, an dessen Stelle Patriotismus und Kosmopolitismus treten muß“, N 1353.