Harpeggio

Harpeggio. (Musik) So nennt man das Anschlagen der Harmonie oder des Akkords, wenn die dazu gehörigen Töne nicht zugleich, sondern nach einander, aber doch schnell hinter einander angegeben werden. Es ist ohne Zweifel von den Geigen Instrumenten entstanden, obgleich der Name anzuzeigen scheint, dass es seinen Ursprung von der Harfe habe.

Auf einem Geigen Instrument kann man nicht wohl mehr als zwei Töne zugleich hören lassen. Wenn also eine Bassgeige nicht bloß den Basston, sondern die ganze Harmonie zur Begleitung angeben soll, so muss sie es durch Harpeggieren tun.

Da man gefunden hat, dass das Harpeggio bisweilen von angenehmer Wirkung ist, so hat man es auch da, wo es nicht notwendig wäre, nämlich auf dem Klavier und Orgeln eingeführt. Es kann auch da, wo die Harmonie nicht deutlich genug sein möchte, von guter Wirkung sein. Aber durch das unzeitige Harpeggieren kann auch die Melodie verdunkelt werden. Der Begleiter muss sehr genau darauf Acht haben, dass er der Melodie von ihrer hervorstechenden Kraft nichts benehme; also kann er diese Manier nur da anbringen, wo die Harmonie die vorzüglichste Wirkung hat. Man macht auch ganze Stücke oder doch lange Passagen harpeggierend. Einige nennen sie Harpeggitauren. Davon handelt Heinichen weitläufig [in seiner Anweisung zum Generalbass im 31 u. s. f. § § d. VI Kap.]


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